FOLKER – The Shin
FOLKER
präsentiert:
FOLK BALTICA

 5 Minuten mit...

The Shin

Creole-Sieger 2009 (1): Gierig auf was Schönes

The Shin
Georgien lenkt ab. Man sucht ein bisschen zum Thema, schaut mal hier, mal dort nach, rudert durch das Internet – und wird ständig mit irgendetwas konfrontiert, das der Aufmerksamkeit eine neue Richtung gibt. Dabei ist Georgien nur etwa so groß wie Bayern und hat so viele Einwohner wie Berlin; man könnte sich also prima in Kernkompetenz üben, und tatsächlich muss man nicht einmal über den Tellerrand schauen, um alles Erdenkliche zu entdecken. Mit dem Teller selbst fängt es an: Die Küche Georgiens gilt als niederknienswert. Zumal da auch alles wächst und schwimmt und fliegt und rennt, was der Mensch sich gerne gärt und gart. Und schon ist man abgelenkt.

Text: Luigi Lauer

AKTUELLE CD:
Black Sea Fire (Jaro, 2009)

THE SHIN UNTERWEGS:
13.03.-14.03.10: Berlin, ITB
26.03.10: Stuttgart, Kulturhaus Arena
25.04.10: Flensburg, Folk Baltica
(mit Owls Ethnographic Orchestra)

Für weitere Termine siehe
„Blaue Seiten“ des Hefts

Black Sea Fire

go! www.theshin.de

Als nächsten Creole-Sieger stellt
Luigi Lauer in Heft 4/2010 die
Gruppe East Affair vor.

„Georgien ist ein kleines Land – sehr klein, aber sehr tief.“

Doch wir wollen über The Shin reden. Der Chef der Truppe heißt Zaza Miminoshvili, das verweist auf einen Familienhintergrund in Ostgeorgien, die Endung -shvili oder -schwili bedeutet „Kind“. Ein rechter Lump gehörte zu den bekanntesten Vertretern der -schwilis: Josef Wissarionowitsch Dschugaschwili alias Josef Stalin. Doch das hält nur auf. Lassen wir stattdessen Gruppenoberhaupt Miminoshvili zu Wort kommen: „Georgien ist ein kleines Land – sehr klein, aber sehr tief.“ Zumindest Höhlenforscher können das bestätigen, mit knapp 2,2 km unter der Erde findet sich in Georgien die tiefste Höhle der Welt. Und das tiefstgelegene Unterwasserkonzert bislang gab Katie Melua, auch sie Georgierin, auf dem Boden einer Bohrinsel, 303 Meter unter dem Meeresspiegel. Kein Mensch weiß, warum. Aber es taugt herrlich zum Abschweifen.

The Shin sind eine kleine Schar, genauer ein Trio georgischer und seit sechzehn Jahren in Stuttgart lebender Musiker, die mit immer wieder neuen multinationalen Projekten aufwarten, denen vor allem eines gemeinsam ist, nämlich stets auf extrem hohem musikalischen Niveau zu sein, „Wir sind ziemlich gierig auf was Schönes. Da kann plötzlich eine Phrase von Beethoven zusammen mit einer Hochzeitsmusik vom Schwarzen Meer erklingen und dann plötzlich etwas Jazziges, also nordamerikanische Kultur, auf Flamenco folgen. Das alles fließt in unsere Musik ein.“

... mehr im Heft  

Update vom
09.02.2023
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Dieser Text ist nur ein Auszug des Original-Artikels der Print-Ausgabe!

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