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Höher, schneller, weiter!
Bassekou Kouyate und Ngoni ba
Ungeahnte Wirbelstürme auf altertümlichen Saiteninstrumenten
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Eine Ngoni ist eine Art Laute mit einem kleinen bootsförmigen, lederbespannten
Holzkorpus, angeblich eine Art Urahn des Banjo. Der äußere Eindruck ist
unscheinbar, ein Instrument wie aus der alten Sammlung eines Völkerkundemuseums,
dem man nur höchst begrenzte klangliche Möglichkeiten zutraut. Das war
vielleicht auch einmal so.
„Wenn die Welt sich
verändert, muss man
sich mit ihr verändern.“
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Aber die Instrumente von Bassekou Kouyate und den
drei weiteren Ngoni-Spielern in seiner Band sind raffinierte
Weiterentwicklungen, auf denen die Musiker mit einem unfassbaren Tempo ein
flirrendes, aber kräftiges Klangnetz knüpfen. Und dann ist da noch Amy Sacko,
die Sängerin mit souliger Stimme, die das Zeug dazu hätte, sich solo problemlos
einen Platz zwischen Oumou Sangare und Amadou & Mariam zu erkämpfen, sowie
ein Perkussionist, der nichts als eine halbe Kalebasse und seine bloßen Hände
zum Konzert mitbringt.
Text und Fotos: Gunnar Geller
„Man kann nicht
einfach immer so
weiterspielen
wie früher.“
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Irgendjemand besorgt beim Soundcheck vor dem Auftritt in Berlin eine passende
Kiste, damit das simple Instrument auf die richtige Höhe kommt, ein Mikro wird
unter den getrockneten Kürbis geschoben, und dann traut man seinen Ohren kaum,
so satt ist der Drumsound, den Alou Coulibaly da fabriziert. Alles zusammen
ergibt dann erst recht einen vollen, geradezu üppigen Klang, der einem schnell
so vertraut ist, als hätte man solche Ngoni-Formationen schon häufig gehört, als
seien sie eine ganz selbstverständliche westafrikanische und schon lange
etablierte Antwort auf die Kombination Gitarre, Schlagzeug und Bass.
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FOLKER auf Papier
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