„Jede Generation muss ihr Ding machen“
Ein Gespräch mit Peter Browne über die traditionelle irische Musikszene
Peter Browne muss zunächst noch kurz zum Laden an der Ecke, um ein paar Flaschen
Wasser zu bunkern. Nach dem winterlichen Frost ist auch bei ihm in Blackrock das
Wasser abgestellt. Und die Reparatur könnte noch sechs Wochen auf sich warten
lassen. Nachdem der Wasservorrat gesichert ist, kann ich mit ihm über die
traditionelle Musik in Irland, über ihn selbst und seinen musikalischen
Hintergrund sowie über seine Rolle als Moderator und Produzent beim staatlichen
Rundfunksender RTÉ plauschen.
Text: Eberhard „Paddy“ Bort
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„Respekt gegenüber der
Musik und vor dem Können
der Musiker ist ein wichtiger
Faktor.“
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Ich kenne Peter, seit er Anfang der Achtzigerjahre in Tübingen wohnte und mit
Dennis McGrath als Folkduo von Kiel bis München von Folkklub zu Kleinkunstkeller
tingelte. Da hatte er schon eine erste Karriere bei RTÉ hinter sich. 1975 war er
von Tony McMahon zuerst als Zuträger, dann als Moderator für dessen Radiosendung
„The Long Note“ angeheuert worden. Bald darauf hatte er mit „Céilí House“ seine
eigene.
„Man kann nicht mit
jedem spielen.“
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Von Kindesbeinen an spielt Browne Uilleann Pipes. Heute ist er ein gefragter
Dozent, ob bei der Willie Clancy Summer School in Miltown Malbay, beim William
Kennedy Piping Festival in Armagh oder bei der Frankie Kennedy Winter School in
Gweedore und Umgebung. Er unterrichtet auch am Konservatorium für Musik und
Drama des Dublin Institute of Technology. Daneben spielt er die ein oder andere
Session und tritt mit renommierten Orchestern wie dem RTÉ National Symphony
Orchestra oder dem Ulster Orchestra auf, unter anderem in Werken von Shaun Davey
wie der Brendan Voyage.
Als Peter Browne 1983 nach Irland zurückkehrte und – mehr durch Zufall als
nach ausgeklügeltem Plan – wieder bei RTÉ landete, diesmal als „fester
freier Mitarbeiter“, und Sendungen wie „The Rolling Wave“ und erneut „Céilí
House“ produzierte und präsentierte, verlegte er sich in erster Linie aufs
Musikhören und -aufspüren. Obwohl RTÉ nirgends in seinen Statuten darauf
festgelegt sei, traditionelle Musik zu sammeln und zu archivieren, sagt er, sei
der Sender doch in diese Rolle hineingewachsen – seit Séamus Ennis und vor
allem mit dem kürzlich verstorbenen Ciarán Mac Mathúna.
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