Eleanor McEvoy
Lieber ein Freigeist bleiben ...
|
|
www.eleanormcevoy.com
|
---|
AUSWAHLDISKOGRAFIE:
Eleanor McEvoy (Geffen, 1993)
Snapshots (Columbia, 1996)
Yola (Mosco, 2001)
Out There (Mosco, 2006)
Singled Out (Mosco, 2009)
|
„Im Wald zwei Wege boten sich mir dar, und ich ging den, der weniger betreten
war.“ Dieser Satz des amerikanischen Poeten Robert Frost könnte wohl als Motto
für Eleanor McEvoy herhalten. Da schreibt eine junge Frau zu Beginn ihrer
Karriere einen Hit – „Only A Woman’s Heart“ –, dessen Verkaufszahlen nicht
nur gigantische Ausmaße annehmen, sondern der in der Folge auch noch zur
Veröffentlichung von drei Themenalben führt. Die Vermarktung aber überlässt sie
anderen Musikern, allen voran Mary Black. Zwar versteckt McEvoy sich nicht
hinter ihrem Erfolg, gibt den Song auch selbst immer wieder zum Besten,
allerdings hat sie ganz andere Pläne. Sie denkt nicht daran, sich auf den
„A-Woman’s-Heart“-Lorbeeren auszuruhen. Unbeirrt macht sie all das, was sie
künstlerisch interessiert, und sorgt damit in der Fachwelt und bei ihren Fans
zuweilen gehörig für Verwirrung. Und das seit fast zwanzig Jahren.
Text: Markus Dehm
„Ich habe die Angewohnheit,
dass ich mir, egal wo ich bin,
die lokale Zeitung kaufe
oder irgendwelche Bekannt-
machungen an öffentlichen
Plätzen lese.“
|
Versucht man jemandem, eine Musikerin nahezubringen, von der das Gegenüber noch
nie etwas gehört hat, so lautet verständlicherweise die erste Frage meist: „Und
welche Art Musik macht die so?“ Man unternimmt dann den Versuch, den jeweiligen
Stil in Worte zu fassen, was zuweilen auch ganz gut gelingen kann. Nicht jedoch
bei Eleanor McEvoy. Sie kann rockig, sie kann folkig, sie kann jazzig, sie kann
bluesig, sie kann selbst Songs schreiben, aber sie kann auch covern und zwar so,
dass man – sogar bei einem Hit – kaum merkt, dass er nicht
ihrem geistigen Eigentum zuzurechnen ist. Beinahe jedes ihrer Alben klingt anders.
Schon deshalb macht sie es ihren Stammhörern nicht leicht, aber dafür
spannend.
„Ich liebe die
Abwechslung.“
|
|
Für Abwechslung sorgen nicht nur ihre häufigen musikalischen Richtungswechsel,
sondern auch die Texte ihrer Songs. Denn nicht allein zur Musik, die schon früh
ihren Lebensweg markiert, auch zur Literatur fühlt sich die Irin bereits in
jungen Jahren hingezogen. In einem Alter, in dem die meisten Mädchen
Teeniemagazine durchblättern, liest McEvoy bereits Shakespeare. Beruflich
entscheidet sie sich später jedoch für ihre musikalischen Talente. Sie studiert
Violine und Klavier am Dubliner Trinity College und bekommt danach eine
Festanstellung beim National Symphony Orchestra, wo sie vier Jahre als
Violinistin tätig ist. Für viele Menschen hätte sich damit der Lebenstraum
bereits erfüllt, bei McEvoy ist das anders. Sie spielt abends Konzerte mit dem
Nationalorchester, tauscht anschließend in Windeseile Rock und Bluse gegen Jeans
und Pullover, um mit Folk- und Rockbands im nahegelegenen Musikpub Baggott Inn
bis in die Nacht hinein zu jammen. Nebenher schreibt sie eigene Songs und
irgendwann wird ihr klar: Sie will ihren Lebensunterhalt als freiberufliche
Musikerin und Songschreiberin verdienen.
... mehr im Heft
| |
FOLKER auf Papier
|
---|
Dieser Artikel ist nur ein Auszug des Original-Artikel der Print-Ausgabe!
Bestelle sie Dir! Einfach das Schnupper-Abo!
bestellen und
drei Ausgaben preiswert testen. Ohne weitere Verpflichtung!
Oder gleich das Abo
?
|
|