FOLKER – Rezensionen

Rezensionen International


DIVERSE
The Rough Guide To Afrobeat Revolution

(World Music Network RGNET 1222CD/Harmonia Mundi, go! www.harmoniamundi.com )
11 Tracks, 77:06, mit ausführlichen engl., frz. und span. Infos

Eine zweite, knallvolle Afrobeat-Kompilation aus der Rough - Guide -Reihe, die demonstriert, dass die zappelige, immer von scharfen Bläsersätzen vorangetriebene Funkspielart lebendiger ist denn je. Afrobeat ist eine Musikrichtung, die sich offenbar völlig von ihren geografischen Wurzeln gelöst hat. Diesmal ist von den ganz großen Namen nur der Gründervater Tony Allen mit einem Stück von seinem Album Lagos No Shaking vertreten. All die anderen Bands, die den Spuren Fela Kutis folgen, kommen überraschenderweise aus Kanada, Frankreich und den USA, nur der legendäre Perkussionist Lekan Babalola ist Nigerianer, seine Aufnahme „Kabioye“ wurde allerdings in Großbritannien geremixed. Offenbar ist das Niveau, das die Kuti-Erben in der westlichen Welt erreichen durchweg sehr hoch, jedenfalls konnten die Kompilatoren anscheinend wieder aus dem Vollen schöpfen, denn wieder gibt es keine Füller, das Album lässt sich von der ersten bis zur letzten Minute enttäuschungsfrei durchhören. Ein besonderes Schmankerl: die Afrobeatversion von Bob Marleys „Get Up, Stand Up“ von Kaleta & Zozo Afrobeat. Und eine wahre Entdeckung ist Ruth Tafébé, die begleitet von The Afrorockerz „Wari“ intoniert. Afrosoul!

Gunnar Geller

 

DIVERSE – The Rough Guide To Afrobeat Revolution


DIVERSE
World Ballads

(Network 495130/Zweitausendeins, go! www.zweitausendeins.de )
Do-CD, 29 Tracks, 145:48, mit dt., engl. und frz. Infos

In Rock, Pop, Klassik und Jazz gibt es sie schon seit geraumer Zeit: Zusammenstellungen, die die stillen und langsamen Aspekte eines Genres favorisieren. Meist führen diese Sampler Begriffe wie „Schmuse“, „Chill“, „Mondschein“ oder „Midnight“ im Titel, auf dass auch dem Begriffsstutzigsten klar werde, wann oder wozu er diese Platten aufzulegen hat. Dergleichen Plattitüden hat sich die Firma Network angenehmerweise verkniffen, und so heißt ihr Beitrag zur Entdeckung der Langsamkeit schlicht World Ballads. Wiewohl nicht alle der 29 Titel Balladen im strengen Sinne sind, hat Network-Kompilator Christian Scholze dennoch – einmal mehr – vortreffliche Arbeit geleistet und das Network-Archiv nach Tondokumenten mit möglichst geringen BPM-Werten durchforstet. Fündig wurde er dabei nicht nur in den Ländern, deren traditionelle Musik ohnehin recht melancholisch-getragen daherkommt (Griechenland, Argentinien, Israel, Armenien), sondern auch in den Musikkulturen, die für gewöhnlich recht zügige Tempi anschlagen (Balkan, Spanien, Afrika). Die Mischung aus sehr bekannten und etwas weniger bekannten Interpreten und Interpretinnen stimmt ebenfalls, sodass dieses feine Doppelalbum uneingeschränkt zu empfehlen ist.

Walter Bast

 

DIVERSE – World Ballads

Update vom
09.02.2023
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