5 Minuten mit...
Buffy Sainte-Marie
Songs wie Fotos
Das lange Warten hat sich gelohnt. Für ihr erstes Album mit neuen Songs nach
siebzehn Jahren konnte Buffy Sainte-Marie im Dezember bei den kanadischen
Aboriginal Music Awards gleich vier Preise einheimsen: als beste Künstlerin, für
das beste Album, für die beste Single („No No Keshagesh“) und als beste
Songwriterin. Die als Tochter von Cree-Indianern geborene Musikerin feiert am
20. Februar ihren 69. Geburtstag. Trotz aller Erfolge – für „Up Where We
Belong“, den Titelsong des Films Ein Offizier und Gentleman
, erhielt sie einen Grammy, ihr Song „Universal Soldier“ ging in Donovans
Version als Antikriegshymne um die Welt – hat Buffy Sainte-Marie bis heute
nichts von ihrem Engagement verloren. Auch im Mittelpunkt der Texte ihrer neuen
CD Running For The Drum
stehen vor allem Politik und die Welt der Ureinwohner. Musikalisch mischt sie
Pow-Wow-Gesänge mit Discobeats, legt mit Taj Mahal einen Boogie hin und
erinnert sogar an alte Memphis-Traditionen. Mit dem preisgekrönten Album in der
Tasche kommt die Künstlerin im Februar nach Europa und stellte sich vorher dem
Folker zum Gespräch.
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AKTUELLE CD:
Running For The Drum
(Gypsy Boy Music/Cooking Vinyl, 2009)
BUFFY SAINTE-MARIE UNTERWEGS:
02.02.10: Hamburg, Fabrik
03.02:10: Berlin, Astra
04.02.10: Köln, Kulturkirche
05.02.10: Brüssel (B), AB Club
07.02.10: Amsterdam (NL), Paradiso
08.02.10: Paris (F), L’Alhambra
www.creative-native.com
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„Wie alle anderen Amerikaner auch, ist Obama ziemlich unwissend, was
die Geschichte der amerikanischen Ureinwohner angeht.“
Sie benutzen auf
Running For The Drum
ganz unterschiedliche musikalische Stile. Ist das Zufall oder Absicht?
Ich habe einen Song immer vollständig im Kopf und nehme ihn meist auch so auf.
Von Anfang an habe ich mit verschiedenen Stilen gearbeitet. Ich habe gar nicht
das Bedürfnis, vielseitig zu sein, es ergibt sich einfach so. Jeder Song hat ein
Eigenleben, wie ein Foto.
Sie waren einer der ersten Singer/Songwriter, die poetische und literarische
Verse zu einem dichten Textteppich verweben konnten. Wie gehen Sie an das
Schreiben Ihrer Texte heran?
Ich mache gar nichts. „Es“ passiert einfach. Ich habe noch nie versucht, einen
Song zu „schreiben“. Ich habe ihn entweder im Kopf oder es gibt ihn nicht.
Phil Ochs bezeichnete sich als „singenden Journalisten“. Wie Woody Guthrie
verarbeitete er in seinen Texten, was er sah oder las. Wie ist es bei Ihnen,
wenn Sie sich mit aktuellen Ereignissen beschäftigen?
Mich regt alles an, was ich erlebe oder um mich herum wahrnehme. In dieser
Hinsicht sind meine Topical Songs von einem ähnlichen Ansatz geprägt wie die von
Ochs. Ich fühle aber nie irgendeinen Druck, etwas zu schreiben. Es geht mir
leicht von der Hand und ist nie abhängig von einem Abgabetermin oder davon,
immer auf der Höhe der Zeit zu sein.
Die Fragen stellte Michael Kleff.
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FOLKER auf Papier
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