5 Minuten mit...Rachid TahaWenn der Raï röhrt
„Es gibt keine Sozialisten mehr, die sind längst in der Bourgeoisie gelandet, Sarkozy hat die Linken plattgemacht.“Nachdem Carte de Séjour sich 1989 auflösten, ging Taha unter eigenem Namen ans Werk. Als 1991 sein erstes Soloalbum erschien, stand das zentrale Thema Migration zwar nicht mehr im Bandnamen, aber trotzdem auf dem Plattencover: Barbès hieß es, nach dem Migrantenviertel in Paris. Die Platte wurde eine Pleite, nicht zuletzt, weil die Veröffentlichung mit dem zweiten Golfkrieg zusammenfiel und arabischsprachige Lieder nicht eben patriotismuskompatibel waren – Frankreich war Kriegspartei. Doch mit Steve Hillage kam der Erfolg. Der Gitarrist von Gong produzierte 1993 das Folgealbum, womit eine fünfzehn Jahre dauernde Zusammenarbeit begann. Seither fuhr der Fahrstuhl nur noch aufwärts. Vor zwei Jahren ist Rachid Taha nun fünfzig geworden, der algerische Orient-Rock-Rebell zwischen The Clash und Umm Kulthum, zwischen Punk und Poesie. Und jetzt das: Sein neues Werk Bonjour ist ein astreines Singer/Songwriter-Album. Hier ist ein Geschichtenerzähler am Werk und keiner, der mit wütenden Parolen um sich wirft. ... mehr im Heft |
|