Rezensionen Asien/Ozeanien
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MELANIE HORSNELL
Complicated Sweetheart
(Me and My Americana Records MMACD1041/In-akustik, www.in-akustik.com
)
13 Tracks, 40:09, mit engl. Texten
In ihrer Heimat wird Melanie Horsnell, die aus Sydney kommt, als großes Talent
gefeiert. Auch in Paris und New York sind ihre Auftritte mittlerweile kein
Geheimtipp mehr. Ihr zweites Album Complicated Sweetheart ist
im letzten Jahr bereits in Übersee und nun auch in Deutschland erschienen.
Australische Medien freuen sich über Sydneys „Acoustic Renaissance“ und sehen
Horsnell als Säule des Nufolk – neben Paul Greene, Andy Clockwise und
Time Ireland. Ihre Texte, ihre Songs – im vorliegenden Falle außer
„Sydney After Dark“ und „Nobody Knows“ – handeln vor allem von der Liebe.
Das ist musikalisch mal mit Countryflair umgesetzt wie bei „Mister Accidental“,
mal eher poppig wie bei „Like Love“, dann wieder sehr klar und pur wie bei
„Lovers Home“. Der Track über ihre Heimatstadt fällt nicht nur thematisch aus
dem Rahmen, sondern auch musikalisch: Elektronische Loops prägen ihn, und auch
wenn im Booklet keine Sitar für dieses Lied aufgelistet ist, so hört es sich
doch stark danach an. Alle Stücke wurden von Melanie Horsnell selbst
geschrieben. Als roter Faden zieht sich ihre mädchenhaft zarte Stimme durch das
Album, mit dem sich ein Sonntagmorgen angenehm entspannt beginnen lässt.
Sarah Habegger
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KAMILYA JUBRAN
Makan
(Zig-Zag Territories ZZT090102/Harmonia Mundi, www.harmoniamundi.com
)
9 Tracks, 49:05, mit 16-seitiger Textbeilage in Arab., Engl. u. Franz., mit Liedübersetzungen
Eines sei ganz klar vorweggeschickt: Wenn eine palästinensische Frau aus Israel
ihren Gesang zur arabischen Laute begleitet, ist man wohl leicht geneigt, ein
solches Album schon ungehört mit Lorbeer zu bekränzen. Damit würde Kamilya
Jubran Unrecht geschehen – sie hat einen derartigen Zugang zu ihrer Kunst
überhaupt nicht nötig. Auf Makan vertont sie Gedichte
verschiedener Autoren aus Palästina, Irak, Marokko und
Senegal, die auch in der Übersetzung eine hohe literarische Qualität aufweisen.
Jubran entwarf maßgeschneiderte Melodien, die mit den Texten zu verschmelzen
scheinen. Mal breitet die Lautenbegleitung einen Teppich aus, über den sie mit
ihrem ornamentreichen Gesang schreitet. Dann gleitet sie in einen spannenden
zweistimmigen Dialog zwischen Oud und Gesang. Manchmal entstehen liedhafte
Stücke, wobei Jubran zwischen den Strophen solistisch auf dem Instrument
brilliert. Andere Stücke nehmen in ihrer musikalischen Umsetzung der Poesie
schon fast lautmalerische Züge an. Diese tief im Orient verwurzelte
Folkavantgarde öffnet zugleich weit die Türen. Ein ganz leichter
Wermutstropfen: die Oud klingt sehr räumlich, etwas mehr klangliche Intimität
hätte der Aufnahme gut getan.
Birger Gesthuisen
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FOLKER auf Papier
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