5 Minuten mit...
Tinariwen
Musik von einem Ort, der alles hat
Anfangs fielen Tinariwen vor allem durch ihre im Westen ungewöhnlichen
Bühnenoutfits mit den traditionellen Gesichtsschleiern auf. Schnell zeigte sich,
dass sie zudem außergewöhnliche Bluesmusiker sind. Inzwischen haben sich die
sieben Tuareg mit ihren E-Gitarren, dem Bass und den Djembes sowie den typischen
Call-and-Response-Gesängen in die Herzen der westlichen Welt gespielt –
weit über die Grenzen eines Weltmusikpublikums hinaus. Der Rolling Stone
würdigte sie letztes Jahr als beste afrikanische Band, und sowohl mit Carlos
Santana als auch den Rolling Stones haben die Wüstenrocker bereits die Bühne
geteilt. „Tinariwen hören heißt, den Ursprung der Musik des Mississippideltas
zu hören“, sagt Gitarrenlegende Santana über die Musiker aus Mali, die sich
einst von Jimi Hendrix inspirieren ließen. Doch trotz der heute großen
internationalen Erfolge sind Tinariwen bodenständig geblieben und setzen sich
nach wie vor für ein besseres Verständnis ihrer Kultur ein.
Text: Claudia Frenzel
|
AKTUELLE CD:
Imidiwan: Companions
(Independiente/PIAS, 2009)
TINARIWEN UNTERWEGS:
02.11.09: Wien (A), Arena
03.11.09: München, Ampere
04.11.09: Zürich (CH), Kaufleuten
05.11.09: Karlsruhe, Tollhaus
06.11.09: Berlin, Kesselhaus
17.11.09: Hamburg, Fabrik
18.11.09: Köln, Gloria
www.tinariwen.com
|
„Die Wüste ist kein Platz, den man nutzt
und dann wegwerfen kann.“
„Tinariwen“ steht in Tamaschek, der Sprache der Tuareg, für so viel wie „leerer
Ort“. Doch die Sahara, aus der die Musiker stammen, ist alles andere als ein
leerer Ort. „Die Wüste, die für viele Menschen ein Platz zu sein scheint, an dem
nichts ist, ist für mich ein Ort, der alles hat“, sagt Eyadou Ag Leche, seit
sechs Jahren Bassist der Band. „Sie ist voll Freude, Musik und kulturellem
Reichtum. Dort ist meine Familie und unser zu Hause.“ Heute, so erklärt er,
würden viele Menschen nur die ökonomischen Werte interessieren. Doch die Wüste
sei „kein Platz, den man nutzt und dann wegwerfen kann“. Die sieben Musiker, die
heute zwei Generationen der vor fast dreißig Jahren gegründeten Band vereinen,
haben tiefen Respekt vor der unendlichen Weite der Sahara, verstehen sich immer
noch als Nomaden und schöpfen für eine Vielzahl ihrer Songs aus dem schier
endlosen Sand. „Wir schreiben für die Wüste, für unsere Leute und Kultur, aber
letztlich sind es auch Dinge, die universal sind, wie Freundschaft, Liebe,
Heimat. Bei diesen Dingen spielt es keine Rolle, woher du kommst“, sagen Ag
Leche und Mohammed Ag Itlale anlässlich der Präsentation ihres vierten Albums
Imidiwan: Companions, das sie im November live in Deutschland präsentieren.
... mehr im Heft
| |
FOLKER auf Papier
|
---|
Dieser Artikel ist nur ein Auszug des Original-Artikel der Print-Ausgabe!
Bestelle sie Dir! Einfach das Schnupper-Abo!
bestellen und
drei Ausgaben preiswert testen. Ohne weitere Verpflichtung!
Oder gleich das Abo
?
|
|