Ein Artikel über Don Cherry neben einem Porträt der Firma Hohner. Ein Interview mit Chris Strachwitz neben einer Einführung in die Musikszene Jugoslawiens. Und eine Zustandsbeschreibung dessen, was sich in Gambia so tut. Das und mehr fand sich in dem 1989 erschienenen Band WeltBeat – Das Ja-Buch für GlobehörerInnen. Herausgegeben wurde das Buch in Paperbackaufmachung und im LP-Format von Jean Trouillet und Werner Pieper. Der heutige TFF-Programmchef Bernhard Hanneken war damals noch Chefredakteur beim Folker-Vorgänger FM Folk-Michel. In seiner Besprechung schrieb er: „Manches ist äußerst interessant, z. B. das Strachwitz-Interview, manches Geschmacksache, so der Beitrag über Martin Denny, manches enttäuschend, so der Artikel über die 3 Mustaphas 3. Allerdings ist das Zielpublikum ganz offensichtlich der Pop-Fan, der ja auch durch zuviel Fachwissen nicht gleich wieder erschreckt werden soll.“ Vor allem ein Beitrag stieß bei Hanneken auf Kritik: „Daß Joachim Ernst Berendt sich zum Begriff ‚Weltmusik‘ äußern darf, macht nur Sinn im Hinblick auf seine Popularität. Spätestens beim Lesen der Stelle, an der er alle die, die seine Meinung nicht teilen, als faschistoid beschimpft, hätten die Herausgeber auf diesen Abdruck verzichten sollen.“ Zwanzig Jahre später sprechen die Herausgeber Jean Trouillet und Werner Pieper im Folker-Interview über ihre damaligen Ansichten und die veränderte Weltmusikszene heute.
Wie kam es zu der Idee, dieses Buch herauszugeben? Werner Pieper: Um 1980 erstand ich während eines Arbeitsaufenthaltes in den Arabischen Emiraten indische Pop-Mixtapes, für mich eine völlig neu Klangwelt. Doch vor allem das Liveerlebnis des ersten WOMAD-Festivals 1982 in Shepton Mallet bei Bath öffnete meinen Ohren für neue Klangwelten und ich wurde neugierig auf mehr Begegnungen. Zum einen für unsere damalige Transmitter-Cassetten-Edition, wie vor allem auch für mich als Musikkonsument. Zu dem Thema fand man ja damals kaum Gesprächspartner, aber auf Konzerten, der Buchmesse und anderswo kamen sich Jean und ich näher. Als ich als Verleger gerade einen guten Lauf hatte (meinem ScheißBuch sei Dank), drängte es sich uns als Überzeugungstäter auf, ein Buch im LP-Format zu machen. Die Fragen stellte Michael Kleff. ... mehr im Heft |
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