FOLKER – 17 Hippies

17 HIPPIES

ALLESKÖNNER
AUF ACHSE

17 Hippies
„Wir alle haben es dem Publikum zu verdanken, dass wir Musik machen können und auch morgen was zu beißen haben.“

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AUSWAHLDISKOGRAFIE:
Rock ’n’ Roll 13
(Hipster Records, 1997)
Halbe Treppe
(Soundtrack; Hipster Records, 2002)
Ifni
(Hipster Records, 2004)
Live in Berlin
(CD + DVD; Hipster Records, 2006)
Heimlich
(Hipster Records, 2007)
El Dorado
(Hipster Records, 2009)
El Dorado

17 HIPPIES UNTERWEGS:
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15.09.09: Lehrte, Kurt-Hirschfeld-Forum
16.09.09: Oldenburg, Kulturetage
17.09.09: Hameln, Sumpfblume
18.09.09: Mülheim/Ruhr, Ringlokschuppen
19.09.09: Offenburg, Reiterhalle
20.09.09: St. Wendel, Jazztage
21.09.09: Mannheim, Feuerwache
22.09.09: Würzburg, Posthalle
23.09.09: Ludwigsburg, Scala
24.09.09: Konstanz, Kulturladen
25.09.09: Basel (CH), Volkshaus
26.09.09: Rubigen (CH), Mühle Hunzigen
27.09.09: Jena, F-Haus
01.10.09: Mons (B), Cap Sur Festival
06.10.09: Pau (F), Festival Regarder sur les Côtés
07.10.09: Bordeaux (F), Le BT 59
09.10.09: Montreuil Bellay (F), La Closerie
13.11.09: Saint-Lô (F), Les rendez-vous soniques
14.11.09: Paris (F), Théâtre de la ville
28.-29.11.09: Berlin, Landesmusikakademie (Workshop)
28.12.09: Hamburg, Grünspan*
29.-30.12.09: Berlin, Kesselhaus*
* mit Elyas Khan

Eine unwahrscheinliche Erfolgsgeschichte: Die Riesenband spielt überall in der Welt Musik mit Einflüssen aus aller Welt und beweist nebenbei, dass man wirklich eine Menge erreichen kann, wenn man nur richtig will. Und Spaß macht’s ihnen auch wieder.

Text und Fotos: Gunnar Geller

„Wir machen
alles selber,
alles!“

Für die wenigen, die es immer noch nicht wissen: Sie sind und waren nie zu siebzehnt. Und Hippies sind sie auch keine. Christopher Blenkinsop, Kopf und treibende Kraft der Band, erzählt, dass ihnen in den USA zu dem weltweit verständlichen, „genialen“ Namen gratuliert werde. Aber das sehen einige auch ganz anders. Etwa der Leiter der WOMAD-Festivals, Chris Smith, der meinte, eine Band mit einem so bescheuerten Namen werde niemals bei ihm auftreten. Aber auch er wurde letztlich weich: Im Juli feierten sie in Malmesbury ihre WOMAD-Premiere.

17 Hippies

Sie sind so etwas wie ein Welt-Folk-Orchester, kommen aus Berlin und haben eine in jeder Hinsicht erstaunliche, bald vierzehnährige internationale Erfolgsgeschichte hinter sich. Heute kommen sie mit dreizehn Mann, nein, vier Frauen und neun Mann auf die Bühne und bringen eine illustre Menge akustischer Instrumente mit sich, deren Aufzählung den Autoren wie auch die Leser ermüden würde. Andersrum ist es einfacher: Was fehlt? Schlagzeug und Perkussion. Trotzdem entfalten sie einen wahren Wirbelsturm, der zuverlässig auch die hüftsteifsten Sommerfestivalbesucher in Bewegung versetzt. Die Mannigfaltigkeit der Zutaten ihrer musikalischen Mixtur dürfte ziemlich einzigartig sein; die Selbstverständlichkeit, mit der da zusammenwächst, was nicht zusammengehört, ist es ganz sicher. Und die Ergebnisse sind verblüffend. War das jetzt eigentlich gerade osteuropäisch? Oder kippt das in Cajunmusik? Chanson, knackiges Balkangeblase, Klezmer sind auch auszumachen; alles wird in den unterschiedlichsten Tempi vorgetragen, teilweise sind es Instrumentals, inzwischen aber überwiegend Songs, vorgetragen auf Deutsch, Französisch und Englisch. Und manchmal auch gänzlich exotisch: auf Hessisch.

17 Hippies
„Publikumsanimation:
Es gibt Leute,
die genau das
an uns hassen.“

Es tritt also eine Riesentruppe mit einem höchst abwechslungsreichen Programm auf, und als wenn das nicht schon rein musikalisch spektakulär genug wäre, sorgt so eine Art Rotationsprinzip dafür, dass sich die diversen Instrumentalisten und Sänger vorn im Scheinwerferlicht ständig abwechseln, sodass akustisch wie visuell alles stets in Bewegung bleibt. Jeder hat seinen Auftritt und jeder erhält den Raum, sich als Rampensau zu betätigen, was nicht allen Bandmitgliedern gleichermaßen liegt. Wer die Hippies vor zehn Jahren sitzend auf der Bühne erlebt hat, traut seinen Augen nicht, wenn Volker „Kruisko“ Rettmann sein Akkordeon, Dirk Trageser die Gitarre und Uwe Langer die Posaune synchron im 7/8-Takt schwingen. Und es scheint ihnen einen Mordsspaß zu machen, das Publikum einzuwickeln, das sich in der Regel sehr schnell der unwiderstehlichen Mischung aus Verspieltheit und Professionalität ergibt. Letztere schien noch vor ein paar Jahren, als sie sich erstmals international Ruhm und Ehre erspielten und sich das Repertoire von geschmackvoll und sorgfältig zusammengeklauten Traditionals um selbstkomponierte Stücke und Songs erweiterte, den Spaß erheblich zu dämpfen. Aber heute, vier Alben und hunderte von Auftritten später, ist alle Angestrengtheit gewichen; sie wissen, was sie können, und knüpfen mit neuer Souveränität lässig an die „Anything-goes“-Haltung ihrer Frühzeit an.

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Update vom
09.02.2023
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Dieser Text ist nur ein Auszug des Original-Artikels der Print-Ausgabe!

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