FOLKER
präsentiert:
|
TFF Rudolstadt
|
|
5 Minuten mit...
Rachel Unthank & The Winterset
Undank ist der Welten Lohn? Uneasy Listening aus Northumberland
Die seriöse britische Presse überschlug sich! „Utterly gorgeous“
(The Guardian), „A magical album ..., a work of towering quality“
(The Telegraph), „Original and moving“ (The Observer)
– und das ist nur die Tages-, nicht die Fachpresse. Irgendetwas muss an
den beiden Schwestern Rachel und Becky Unthank und ihren Mitstreiterinnen anders
sein, dass die schreibende Zunft so einstimmig in Lobeshymnen ausbricht.
Neugierige Musikfans hierzulande können sich ihr eigenes Urteil bilden: Beim TFF
Rudolstadt erleben die Mädels nach ihrer kurzen Deutschlandtour Ende letzten
Jahres nun auch ihr hiesiges Festivaldebüt.
Text: Mike Kamp
|
AKTUELLE CD:
The Bairns (Rabble Rouser Music/
EMI, 2007))
RACHEL UNTHANK & THE WINTERSET
UNTERWEGS:
04.07.09: Rudolstadt, TFF
WWW.rachelunthank.com
|
„Ein wenig Melancholie muss nicht unbedingt etwas Schlechtes sein.“
Anders ist heutzutage nicht mehr unbedingt, dass es sich bei Rachel Unthank
& The Winterset um eine reine Frauenband in ihren Zwanzigern beziehungsweise
Dreißigern handelt. Die beiden Schwestern bilden den gesanglichen Nukleus der
Band, für die Fiddle ist Niopha Keegan zuständig, und am Piano sitzt Stef
Conner. Die beiden letzten Positionen scheinen nicht unproblematisch zu sein,
Jackie Oates und etwas später Belinda O’Hooley schieden scheinbar nicht im
tiefsten Einverständnis aus dem Winterset aus, doch nichts Genaues weiß man
offiziell nicht.
Wie umschreibt man nun die Musik des nordostenglischen Quartetts? In einer
Folker-Rezension stand „Folkrock war 1960/70, heute ist zum Beispiel der Winterset
angesagt“ (Folker 4/2008). Stimmt, bringt aber auch nicht viel Licht ins Dunkle. Das
amerikanische Sing Out!
ist da schon fantasievoller und nennt das Kind „avant-garde chamber folk“.
Rachel Unthank betont im Beiheft zur aktuellen CD
The Bairns
gleich zweimal sinngemäß, dass ein wenig Melancholie nicht unbedingt etwas
Schlechtes sein muss. Wer wollte da widersprechen. Dazu muss man sich einen
Gesang vorstellen, der meist nicht unbedingt folkkompatibel ist. Das Gleiche
gilt für die Arrangements. Die Mädels haben eine Vorliebe für Lieder von der
dunklen Sorte, egal, ob es sich um meist überliefertes Material oder Songs zum
Beispiel von Bonnie Prince Billy oder gar Robert Wyatt handelt. Da staunt man
dann, dass diese düstere, bedrohliche Atmosphäre im Prinzip nur von Fiddle und
Piano erzeugt wird. Keine Gitarren! Ganz selten steuert Rachel Unthank das
Cello oder gar die Ukulele bei. Oder zwei Gastmusiker den Stehbass und das
Melodeon. Die Fassung des schottischen Traditionals „Blue Bleezing Blind Drunk“
beispielsweise hat mehr von Brecht/Weill-Werken als von Folksongs der üblichen
Sorte.
... mehr im Heft
| |
FOLKER auf Papier
|
---|
Dieser Artikel ist nur ein Auszug des Original-Artikel der Print-Ausgabe!
Bestelle sie Dir! Einfach das Schnupper-Abo!
bestellen und
drei Ausgaben preiswert testen. Ohne weitere Verpflichtung!
Oder gleich das Abo
?
|
|