Wenige Monate vor dem TFF 2008 muss sich die „heimliche Geliebte Schillers“ (Eigenwerbung der Stadt) unangenehmen Fragen stellen
„Mama, was ist ein Nigger?“ Unter dieser Überschrift berichtete die Frankfurter Rundschau am 1. April über eine Pfarrersfamilie, die in Rudolstadt Opfer von Fremdenfeindlichkeit geworden sei. Pfarrer Reiner Andreas Neuschäfer, der mit der Tochter einer Inderin verheiratet ist, kam im Jahr 2000 in die thüringische Kleinstadt, um Religionsunterricht an staatlichen Gymnasien in Saalfeld und Bad Blankenburg zu erteilen. Miriam Neuschäfer und ihre Kinder haben schwarze Haare und eine dunklere Hautfarbe als andere Menschen in Thüringen. Das – so heißt es in der FR – führte dazu, dass die Familie in „fast vollständiger Isolation“ gelebt habe...
„Liebe Rudolstädterinnen, liebe Rudolstädter, meine sehr geehrten Damen und Herren Mitglieder des Stadtrates, meine Damen und Herren, in den letzten Tagen machte Rudolstadt Schlagzeilen in der deutschen und internationalen Presse. Schlagzeilen, die sich unsere Stadt in Bezug auf Fremdenfeindlichkeit sicherlich gern erspart hätte.
Ich bin empört und entsetzt über das, was der Rudolstädter Pfarrersfamilie Neuschäfer hier passiert ist. Ich verurteile Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Gewalt auf das Schärfste. Für Ausschreitungen mit rassistischem Hintergrund gegenüber der Familie Neuschäfer, die in Rudolstadt stattgefunden haben, bitte ich die Familie um Entschuldigung...
„Positionen zum Fortzug der Familie Neuschäfer und zu dessen medialer Reflexion
So würde heute Erich Maria Remarque wohl ein Buch betiteln, wenn er über Rassismus in Ostdeutschland schriebe. Ob es, wie Im Westen nichts Neues, auch der Bücherverbrennung zum Opfer fiele? Nein, heute geht man subtiler vor. Wie zum Beispiel bei der evangelischen Kirchenzeitung Glaube und Heimat. Die hat dem Pfarrer Reiner Andreas Neuschäfer, Rudolstadt, nahe gelegt (Frankfurter Rundschau vom 2. April), doch in ihrem Blatt nicht mehr so schreckliche Dinge zu schreiben. Neuschäfer war im Jahr 2000 mit seiner Familie aus Erkelenz in Westdeutschland nach Rudolstadt übergesiedelt, weil man ihm dort eine Stelle als Schulpfarrer und Schulbeauftragter für Südthüringen angeboten hatte.
Der „auslösende“ Artikel in der FR vom 1.4.2008:
www.fr-online.de/top_news/?em_cnt=1312298
Noch einmal die FR online vom 6.4.2008:
www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?sid=a73ff5d78230906eb7f3c3d8ac1fb0af&em_cnt=1314849
Kölner Stadtanzeiger vom 1.4.2008:
www.ksta.de/servlet/OriginalContentServer?pagename=ksta/ksArtikel/Druckfassung&aid=1206878690041
Kölner Stadtanzeiger vom 6.4.2008:
www.ksta.de/servlet/OriginalContentServer?pagename=ksta/ksArtikel/Druckfassung&aid=1207478981682
OTZ – Ostthüringer Zeitung vom 3.4.2008:
www.otz.de/otz/otz.homepage3_140303.php
Spiegel Online vom 4.4.2008:
www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,545313,00.html
sueddeutsche.de vom 10.4.2008:
www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/612/168126/
taz.de vom 11.4.2008:
www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/eine-stadt-findet-schuldige/?src=HL&cHash=3d792e7c9d&type=98
alt-katholisch.net, Blog für die Alt-Katholische Filialgemeinde in Erfurt:
altkatholisch.wordpress.com/2008/04/07/rudolstadt-audiatur-et-altera-pars/
FAZ vom 17.4.2008:
www.faz.net/s/Rub475F682E3FC24868A8A5276D4FB916D7/
Doc~EEDF5C34014794AE1BADCEF52B383D4D8~ATpl~Ecommon~Scontent.html