Fremdenfeindlichkeit in Rudolstadt?
Die Leitung des TFF gab am 9. April auf einer Pressekonferenz zur
Vorstellung des diesjährigen Festivalprogramms folgende Stellungnahme
ab:
„Positionen zum Fortzug der Familie Neuschäfer und zu dessen medialer
Reflexion
- Wir bedauern, dass sich Familie Neuschäfer durch nicht tolerierbare
Verhaltensweisen von Bürgern unserer Stadt veranlasst sah, Rudolstadt zu
verlassen. Über den Anteil am Verhalten der Familie an der nicht geglückten
Integration wollen wir ausdrücklich nicht spekulieren. Wir wünschen ihr für
die Zukunft viel Glück.
- Wir leben bzw. arbeiten in Rudolstadt – Gott sei Dank – unter
einer überwältigenden Mehrheit demokratisch handelnder Menschen. Der Anteil
jener, die sich herablassend und diskriminierend gegenüber Minderheiten
verhalten, ist unseren Beobachtungen nach keinesfalls signifikant höher als
in anderen Regionen der Bundesrepublik.
- Kollektivhaft für eine ganze Stadt und Region weisen wir zurück. Wir
sehen das Selbstverständnis, aber natürlich auch das Außenbild der Bewohner
unserer Stadt, in unbilliger Weise schwer beschädigt.
- Die Aufgeschlossenheit der Medien gegenüber Problemen von Minderheiten
begrüßen wir ausdrücklich. Wir appellieren aber an die Journalisten, künftig
fair und differenziert gegenüber allen Betroffenen zu recherchieren und zu
berichten.
- Wir machen es uns auch weiterhin zur Aufgabe, mit dem TFF.Rudolstadt zum
lebendigen interkulturellen Austausch beizutragen, zur Beförderung von
Bildung, Toleranz und Neugier auf Fremdes, Andersartiges.
- Dankbar sind wir den Stadträten Rudolstadts für den Rückhalt, den das TFF
genießt. Außerdem profitieren wir davon, dass sie sich mit einer Reihe
qualifizierter kultureller und sozialer Angebote ihrer Verantwortung für ein
in jeder Hinsicht zukunftsfähiges und lebenswertes Rudolstadt stellen.“
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