Erfolg ohne AnbiederungCara DillonEine irische Sängerin bleibt sich treu
Susanne Cords beschrieb im Folker 4/2002 Dillons Werdegang vom zehnjährigen Mädchen, das an Wochenenden und in den Ferien in Pubs sang, über den Gewinn eines gesamtirischen Gesangswettbewerbs mit vierzehn, ihre ersten Banderfahrungen mit Óige im Alter von fünfzehn, der Entdeckung durch das Majorlabel Warner als sie zwanzig war und für das sie als Mitglied von Equation auftrat, über Ihre Angst, sich im Musikgeschäft selbst zu verlieren, die Trennung von der großen Plattenfirma
Und nun, zwölf Jahre, vier Alben, etliche Tourneen und Einzelauftritte später sagt Cara Dillon, sie sei nie glücklicher gewesen und habe sich nie wohler gefühlt als mit dem, was sie jetzt mache. Sie liebt ihre Musik mehr als das Geschäft, pflegt vor allem aus innerer Freude heraus die Musiktradition ihres Volkes und hat dabei keinerlei Berührungsängste mit
Nachdem Cara Dillon und Sam Lakeman sich während ihrer Zeit mit Equation beruflich wie privat gefunden und 2001 gemeinsam die Band und Warner verlassen hatten, arbeiteten sie sechs Jahre lang mit Rough Trade zusammen, die ihnen ermöglichten, unabhängiger vom Vermarktungsgedanken ihre eigene Musik zu produzieren. Es gelang ihnen, das Debütalbum Cara Dillon im heimatlichen Hausstudio aufzunehmen und damit mehr als nur Erfolg zu haben sie trafen wohl den Nerv der Folkies mit diesen sehr geschickt zwischen Tradition und Moderne balancierenden Klängen. Es folgte 2003 das Album Sweet Liberty und 2006 After The Morning. Das Jahr 2007 brachte dann zwei einschneidende Ereignisse: Dillon und Lakeman, die 2002 geheiratet hatten, bekamen Nachwuchs, die Zwillinge Noah und Colm, und entwickelten den Wunsch, zu einem traditionelleren und akustischeren Klang zurückzukehren. So verließen sie Rough Trade und gründeten ihr eigenes Label Charcoal Records. 2009 veröffentlichten sie dort das Album Hill Of Thieves. Es entpuppte sich als mein erfolgreichstes Album und gab uns beiden große Zuversicht, unseren Herzen zu folgen, erzählt Cara Dillon. Herausragend schöne Erlebnisse der letzten Jahre waren für sie außerdem eine Aufnahme im Rahmen der Fernsehserie Transatlantic Sessions, im Duett mit Paul Brady The Streets Of Derry zu singen und zusammen mit dem Orchestra of Ireland beim Fleadh Cheoil na hÉireann, dem größten Festival traditioneller Musik auf der irischen Insel, das 2013 erstmals in Nordirland stattfand, aufzutreten. Auf Sizilien sang sie zudem einmal bei Sonnenuntergang in einem dreitausend Jahre alten Amphitheater, während im Hintergrund der Ätna Lava Hunderte Fuß in die Höhe schleuderte, und im Londoner Abbey Road Studio 2 durfte sie John Lennons Mikrofon für eine Aufnahme benutzen. ... mehr im Heft |
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