FOLKER – Rezensionen

Rezensionen WIEDERVERÖFFENTLICHUNGEN


BULIMUNDO
Bulimundo/Djâm Brancu Dja

(Lusafrica 662812/Sony Music, go! www.lusafrica.com )
Do-CD, 16 Tracks, 79:48, mit Infos?

Funa spielte das diatonische Akkordeon, Naná, seine Frau, schlug mit dem Messer auf eine Eisenstange. Das war die Geburt des Funaná, eines ländlichen Tanzes der Insel Santiago auf den Kapverden. So will es die Legende. Der Funaná war ein Graus für die zarten Ohren der portugiesischen Kolonisatoren. Der Rhythmus war zu afrikanisch, zu archaisch – und wurde kurzerhand verboten. Genau das faszinierte Katchas, mit bürgerlichem Namen Carlos Alberto Martins, Gitarrist, Komponist und Bandleader von Bulimundo. Mit dem Funaná wollte er die kulturelle Identität der Kapverden, die seit 1975 unabhängig waren, stärken. Die Debütalben der Band, beide 1980 aufgenommen, zeugen vom Aufbruch, den man zu jener Zeit auf den Inseln spürte. Mit Keyboards, Schlagzeug, Bass, Gesang und elektrischer Gitarre, deren glasklare Soli sich an die Rumba Congolaise anlehnten, verschmolz Katchas das musikalische Erbe der Kapverden mit aktueller Popmusik. Bulimundo waren mehr als Funaná. Neben dem Batuque, einem anderen Rhythmus der Insel Santiago, spielten sie auch Coladeiras und Mornas. Katchas träumte vom weltweiten Erfolg. Der blieb ein Traum. Doch die Musik klingt auch noch heute frisch und kraftvoll.

Martin Steiner

 

BULIMUNDO   – Bulimundo/Djâm Brancu Dja

Update vom
09.02.2023
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