5 Minuten mit...Das Blaue EinhornVom Ende eines musikalischen FabeltiersMan weiß gar nicht, worüber man sich mehr wundern soll: darüber, dass eine Band über zwanzig Jahre lang durchhält, oder darüber, dass sie sich nach so langer Zeit trennt. Das Blaue Einhorn hört auf eine Gruppe von vier Musikern, die seit 1991 eine spannende Mischung aus internationaler Volksmusik, Straßenmusik und Chansons spielen aber auch zum Tanz einladen. Am 23. November geben sie in ihrer Heimatstadt Dresden ein letztes, bereits lange ausverkauftes Konzert. Das war es dann. TEXT: RAINER KATLEWSKI Mein blaues Einhorn ist verschwunden, es lief fort, hieß es schon vor über sechzehn Jahren in der Übersetzung des Songs Unicornio des kubanischen Sängers Silvio Rodríguez durch Paul Hoorn. Auf ihrem zweiten Album, Vida Nocturna Musik aus den Straßen von 1997, ist er zu hören. Jetzt verschwindet Das Blaue Einhorn tatsächlich aus der Szene, bezeichnenderweise wird es in der Konzerthalle Alter Schlachthof zum letzten Mal zu sehen und zu hören sein. Dann trennt sich die Gruppe, und ein jeder wird seine eigenen Wege gehen.
Das Repertoire des Einhorns war beachtlich und außergewöhnlich breit gefächert. Chansons von Brecht, Brel, Jara, Biermann, Reiser oder Wyssozki waren ebenso im Programm wie Lieder verschiedener Völker des Balkans, Tangos, Fados, Roma- oder Weihnachtslieder und Tanzmusik. ... mehr im Heft |
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