FOLKER – Maike Rosa Vogel
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FOLKER
präsentiert:
LIEDERFEST 2013


MAIKE

ROSA VOGEL

Würde man anfangen, Verdienstmöglichkeiten zu kalkulieren, würde man vermutlich nie anfangen, Musik zu machen. Aber gegen alle Wahrscheinlichkeit glaube ich, dass es da draußen genug Menschen gibt, die mit meiner Musik etwas anfangen können.“ Tatsächlich wächst die Fangemeinde von Maike Rosa Vogel stetig. Die Zeitungen, die über sie berichten, werden immer prominenter, die Artikel immer länger, Journalisten immer noch begeisterter. Maike Rosa Vogel ist auf Erfolgskurs. Dabei wirken die Auftritte der 1978 geborenen Frankfurterin geradezu anachronistisch. Allein steht sie auf der Bühne, singt mit mädchenhafter Stimme in gebrochenen Reimen über schlichten Gitarrenakkorden. Keine Show, keine Allüren. Genau diese Geradlinigkeit berührt.

TEXT: SYLVIA SYSTERMANS

MAIKE ROSA VOGEL * FOTO: TINA WINKHAUS

Wenn Maike Rosa Vogel singt, singt sie über sich, ihre Liebe, ihr Leben, ihre Träume. Gleichzeitig beschreibt sie damit die Welt. Das Private, so Maike Rosa Vogel, sei immer auch politisch. „Viel politischer, als eine bestimmte Partei zu wählen,
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Aktuelles Album:
Fünf Minuten (Our Choice/Rough Trade, 2012)

Fünf Minuten

Veranstaltungstipp:
21.09.13: Mainz, Unterhaus – Maike Rosa Vogel beim Liederfest der Liederbestenliste (mit Wenzel & Band und den Strottern)

ist es, wie man mit Leuten umgeht und wie man sich in der Welt fühlt. Wenn Leute sagen, sie würden sich nicht für Politik interessieren, finde ich das absurd. Alles, was wir machen, hat etwas mit Politik zu tun.“ Ein Lebensgefühl, das sie sich in Liedern wie „So Leute wie ich“ von der Seele schreibt. Sie schildert darin ihre Erfahrungen aus jener Zeit, als sie Hartz IV bezogen hat. „Da habe ich gemerkt, wie Leute, die Hartz IV bekommen, immer wieder eins auf den Deckel kriegen. Das sind aber Leute, die machen total viel, die kümmern sich um ihre Familien, die ziehen ihre Kinder groß. Und die ganze Presse über Hartz-IV-Empfänger ist immer so einseitig und abwertend, und Leute wie ich und alle, die ich kenne, die Hartz IV bekommen, die kommen da gar nicht drin vor.“

und wenn ich von uns erzähle / und von allen, die ich kenne / sagt man schnell, sie meinen nicht mich / sie meinen die penner / die nur nehmen, nehmen, nehmen, nehmen, nehmen / und niemals etwas geben, aber solche leute kenne ich nicht / das sind alles so leute / alles so leute wie ich

Maike Rosa Vogel singt sich ihre Wut aus dem Leib. Schreiben, sagt sie, sei dafür schon immer ein Ventil gewesen. Auch wenn sie ursprünglich nicht vorhatte, ihre Lieder jemals jemandem vorzuspielen. „Schreiben war für mich immer total wichtig, weil alles, was ich gefühlt habe, immer viel zu viel war. Ich war immer viel zu traurig oder viel zu fröhlich oder viel zu wütend und bin damit angeeckt, vor allem bei den Erwachsenen. Musik ist etwas, womit man sich ausdrücken kann und wo keiner sagen kann, halt die Klappe. Wenn einem Leute plötzlich sagen, ‚Du sprichst mir aus der Seele‘, das ist ein total schöner Moment!

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Update vom
09.02.2023
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Dieser Text ist nur ein Auszug des Original-Artikels der Print-Ausgabe!

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