Online-Kurzrezensionen
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ART AND LISA
Healin Time
(Eigenverlag, www.artandlisa.com)
Promo-CD, 10 Tracks, 38:32
Den schmalen Grad zwischen Country und Singer/Songwriter beschreitet dieses Duo
in bester Emmylou-Harris-Tradition. Mal singt sie, natürlich ein bisschen öfter,
mal er. Und er spielt die Gitarre dazu. Die Welt kann so einfach sein. Schlecht
ist sie deshalb aber keineswegs – man kann beim Zweitling der Texaner
ruhig mal ein Ohr riskieren.
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NAT BALDWIN
People Changes
(Western Vinyl WEST008/Secretly Canadian/Cargo Records, www.myspace.com/natbaldwin)
Promo-CD, 7 Tracks, 30:12
Das vierte Soloalbum des Bassisten der Experimentalrocker Dirty Projectors
entstand in der Abgeschiedenheit der Wälder Maines im äußersten US-Nordosten:
offensiv dräuende Stimmungsbilder, meist in Songform mit Gesang, gekontert von
enervierenden Freejazz-, Noise-, Ambientpassagen – eindringlich und
überzeugend; und eine echte Herausforderung.
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TOMMY LEE COOK
Outside Looking In
(Two Mules Music, www.tommyleecook.com)
11 Tracks, 53:20
Bluesrock der extrem entspannten und lässigen Art aus Fort Myers, Florida. Diese
Musik gehört auf die Bühne eines Diners oder Juke Joints, wo das Budweiser
fließt und sich das Licht der untergehenden Sonne im Chrom der vor der Tür
geparkten Harley Davidsons spiegelt.
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JAN DEGENHARDT
Schamlos
(Conträr 62/Indigo 952542, www.j-degenhardt.de)
12 Tracks, 50:17
Nicht der Sänger ist schamlos, sondern die gesellschaftlichen Zustände, die er
in bester Liedermachertradition, allerdings im zeitgemäß-modernen musikalischen
Gewand, schildert und anprangert. Inhaltlich zupackend, provokativ, erhellend;
musikalisch intelligent, fantasievoll und vielseitig – das sind die zwölf
neuen Lieder von Jan Degenhardt.
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DIVERSE
Kremser Kamingespräche 5: Home Made – World Wide
Die Vermessung des freien Willens
(HeiVO CD 112 AuMe/ Volkskultur Niederösterreich, www.volkskulturnoe.at)
8 Tracks, 74:45
In Krems an der Donau finden die Kremser Kamingespräche statt. 2009 wurde unter
dem Titel Home Made – World Wide thematisiert, wie das Regionale sich
zum Globalen verhält. 2010 lautete die Frage: Ist der freie Wille der göttliche
Funke in uns, der den Menschen ausmacht? Auszüge davon braucht ein Jahr später
niemand mehr – außer vielleicht als Einladung für den nächsten
Stammtisch.
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DUBTARI
Live in Altona
(Dubtari Records/Soulfire Artists, www.dubtari.de)
17 Tracks, 76:47
Routinierter Uptempo/Party-Dancehall und -Ska mit alternativ-sozialkritischen
deutschen, englischen und spanischen Texten. Allerdings mangelt es deutlich an
Flair – könnte es damit zu tun haben, dass es für Hamburger beim besingen
von Ratrace, Babylon und desgleichen unbedingt auch eines gewissen Humors
bedürfte – von dem man aber nichts hört?
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FIERY BLUE
Our Secret
(Doubloon Records DR 102, www.fieryblue.com)
13 Tracks, 40:54
Gut produzierter, leichtfüßiger Folkpop eines amerikanischen Trios um Sängerin
Simone Stevens, der an Fleetwood Mac genauso erinnert wie an luftigen Country,
dem aber die wirklich großen Songs fehlen. Am besten kommen noch die
sphärischen, langsamen Balladen oder die sanfte Version der Beatles-Nummer Ive
Just Seen A Face.
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SABINA HANK
Liebesfarben
(Meander Records/Broken Silence, www.sabinahank.com)
11 Tracks, 44:26
Ich bin fasziniert von Sabinas außergewöhnlicher Musikalität, sagt Hubert von
Goisern über die ausgebildete Pianistin und Jazzsängerin und produzierte prompt
ihr achtes Album. Das klingt vorwiegend nach Jazz, etwas nach Swing, ein wenig
nach Pop – immer sehr emotional und dabei hochprofessionell. Gleichermaßen
spannende und entspannende Musik.
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MINOR MOUNTAINEER
Our Heads Still & Ablaze
(Unter Schafen Records/Al!ve, www.minor-mountaineer.de)
9 Tracks, 41:47
Die deutsche Antwort auf die Indie-Folkpop -Schwemme im Fahrwasser von Arcade
Fire oder den Bright Eyes. Die Songs angenehm, die Covergestaltung liebevoll,
die Arrangements originell. Doch wurde der musikalische Pfad inzwischen so oft
begangen, dass es zu mehr als einem vergleichsweise ordentlichen Album im Sinne
der Originale doch nicht reicht.
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AARON NEVILLE
I Know Ive Changed
(Tell it Records/EMI Gospel 5099902850429/EMI, www.aaronneville.com)
12 Tracks, 42:38
EMI-Gospel! Dass unter einem solch beknackten Dach auch Produzent Joe Henry und
Mitwirkende wie Allen Toussaint Aaron Nevilles altem Problem nicht beikommen
können, liegt auf der Hand: Die Wallfahrt durch den spirituellen US-Pop ist
genauso überzuckert wie fast alle Veröffentlichungen des begnadeten Sängers
zuvor. Nur noch deutlich unsympathischer.
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DAVE STEWART
The Blackbird Diaries
(Weapons of Mass Entertainment/Surfdog Records/ Membran/NEO/Sony Music, www.davestewart.com)
13 Tracks, 59:24
JOSS STONE
LP1
(Stoned Records/Surfdog Records/ Membran/NEO/Sony Music, www.jossstone.com)
10 Tracks, 40:11
Die 24-jährige Engländerin singt immer noch mit mindestens doppelt so vielen
Jahren Soul in der Stimme, mal akustisch, meist aufwendig produziert von Dave
Stewart, dem ehemaligen Eurythmics-Mann. Der geht bei seiner ebenfalls in
Nashville aufgenommenen Soloscheibe eher Richtung Bob Dylan oder Neil Young
– Rock, Country und Blues intelligent gemischt. Zwei richtig tolle Alben,
auch wenn sie musikalisch am äußersten Folker-Rand angesiedelt sind.
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KIRSTEN THIEN
Delicious
(Screen Door Records SDR0002, www.kirstenthien.com)
13 Tracks, 59:16
Wie in den goldenen Zeiten der Stax-Studios changiert Kirsten Thien mit ihrer
Musik zwischen Soul, Rhythm and Blues und Blues. Herrliche Bläsersätze,
engelsgleiche Gesangsbegleitung und handverlesene Solisten wie Hubert Sumlin
oder Billy Gibson geben den letzten Schliff. Mehr Klasse und Eleganz als all das
Mittelmaß in den Charts zusammen.
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TRAILERPARK IDLERS
In Praise Of Idleness
(Something Wicked SWCD#14, www.trailerparkidlers.se)
Do-CD, 26 Tracks, 71:12
Spielfreudige Countryband aus Schweden, klassisch im Stil von Hank Williams, der
Carter Family und Johnny Cash. Talentiertes Songwriting, etwas ungewohnt ist der
vom Schwedischen her bedingte weiche Einschlag im Gesang, dafür glänzt die Band
mit ihrer Sängerin Miss Lisalee. Auf Dauer nur etwas eintönig – die Hälfte
hätte auch genügt.
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TSCHEBBERWOOKY
Dance King Doctor
(Wooky Music WM-001/Broken Silence, www.tschebberwooky.com)
14 Tracks, 61:03
Nicht wirklich bedeutend, aber ganz nett, das Steiermärker Septett mit seinem
dritten Album. Ein solides Reggaefundament, darauf Ska, einmal – Wooky
Wooky – mitreißend leichtfüßig tänzelndes Westafrika. Und der ein oder
andere Moment, wo man sich fragt, ob der schöne Sunshine-Reggae-Exotismus nicht
vielleicht doch auch ein bisschen degoutant ist.
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FOLKER auf Papier
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