FOLKER – Rezensionen

Online-Kurzrezensionen


AWKWARD I
I Really Should Whisper

(Excelsior EXCEL 96198/H’Art Musik, www.hart.de)
11 Tracks, 35:07

Der niederländische Indiemusiker Djurre de Haan, Bassist bei Alamo Race Track, hat unter dem Pseudonym Awkward I ein Soloalbum herausgebracht. Es ist zu poppig für Weird Folk und zu schräg für Folkpop. Einzelne Tracks wie „Sea Life“ sind richtig gut.

 

 


AZURE RAY
Drawing Down The Moon

(Saddle Creek LBJ-147/Cargo Records, www.cargo-records.de)
Promo-CD, 12 Tracks, 43:09

Im Vergleich vor allem zu den Soloveröffentlichungen, die Maria Taylor während der Azure-Ray-Pause vorlegte, verhält sich besagtes Indie/Alt.-Duo mit Orenda Fink wie eine Lightversion: die Melodien etwas weniger kraftvoll, der Druck ein bisschen geringer, dazu etwas mehr Harmoniegesangswatte und Melancholie. Aber auch durchaus betörend.

 

 


GREGORY DARLING
Stew Americano

(FOD Records FODCD5/Soulfood Music, www.soulfood-music.de)
11 Tracks, 41:16

Vollorchestrierten Rockballaden mit Hang zu ordentlich Pathos hat sich der Los Angelino verschrieben. Die zitieren in Momenten mit etwas mehr Bodenhaftung mitunter in verführerischen Andeutungen amerikanisches Popmusikerbe wie den Ragtime und den New Orleans Jazz, machen sich meist aber völlig frei von solchen Einschränkungen – eigentlich schade.

 

 


DEPEDRO
Nubes De Papel

(Nat Geo Music NGM 008/Warner Music, www.warnermusic.de)
13 Tracks, 49:25

Erneut ging der Madrider Singer/Songwriter Jairo Zavala aka Depedro mit seinen Freunden von Calexico ins Plattenstudio, um gemeinsam und koproduziert von Joey Burns seine wehmütig-schönen, mit samtig-rauer Stimme auf Spanisch und Englisch intonierten Liedpoesien aufzunehmen.

 

 


DIVERSE
The Rough Guide To Greek Café

(Rough Guides/World Music Network RGNET1197CD/Harmonia Mundi, www.harmoniamundi.com)
Promo-CD, 15 Tracks, 64:32, plus Bonus-CD Dimitris Mistakidis, 16 Tracks, 57:56

Diese Zusammenstellung entführt per Musik unter den freien Himmel, ob über dem vibrierenden Athen mit seinen Straßencafés oder den Inseln mit seinen Stränden und Tavernen. Die junge Szene Griechenlands kombiniert munter klassischen Rembetiko mit Ethno-Trance, traditionelle Lieder aus Kleinasien mit modernem Jazz. Eine repräsentative Auswahl.

 

 


DIVERSE
The Rough Guide To The Music Of Afghanistan

(Rough Guides/World Music Network RGNET1237CD/Harmonia Mundi, www.harmoniamundi.com)
15 Tracks, 63:18, plus Bonus-CD Ahmad Sham Sufi Qawwali Group, 9 Tracks, 56:27

Eine vielfältige Zusammenstellung afghanischer Kunst- und Popularmusik: von Künstlerinnen und Künstlern, die durch das legendäre Radio Afghanistan – seit 1949 bis zur Talibanisierung – bekannt wurden bis hin zu Farhad Daryas Antikriegsrock „Salaamalek“ (2006, mit Peter Maffay) reicht die Bandbreite dieser ausgesprochen hörenswerten Sammlung.

 

 


EVGENI FINKELSTEIN
Lachrimae

(Acoustic Music Records 319.1453.2/Rough Trade Distribution, www.rough-trade.net)
20 Tracks, 52:43

Die dritte Veröffentlichung des russischen Meistergitarristen und Professors der Moskauer Musikademie. Auf dem Programm stehen Werke von Giovanni Zamboni, John Dowland, Robert de Visée und Carlo Domeniconi. Klassische Gitarre pur – eine ungemein direkte Aufnahme ohne jedglichen studiotechnischen Schnickschnack.

 

 


GIANT SAND
Blurry Blue Mountain

(Fire Records/Cargo Records, www.cargo-records.de)
Promo-CD, 14 Tracks, 50:45

Pünktlich zum 25-jährigen Bandjubiläum stellen die Lo-Fi-Veteranen mit Blurry Blue Mountain einmal mehr das Ausnahmetalent von Mastermind und Songschreiber Howe Gelb unter Beweis. Album Nr. 30 schließt nahtlos an den Vorgänger Pro Visions an und setzt erneut auf wehmütige Alt.Country-Songs.

 

 


LAX ALEX CONTRAX
FeierAbend

(Valve RecordsSM24006/MMS/Al!ve AG, www.alive-ag.de)
11 Tracks, 39:42

Das Gros des Repertoires der neun Kölner ist druckvoll rockiger Ska – aber sie können auf FeierAbend auch ausgezeichnet ohne den Blue Beat. Die Texte sind deutlich über Durchschnitt im deutschsprachigen Ska/Rock; ihr Song gegen Faschos ist Standard, das können alle – aber das hier: „Es ist Sommerzeit / Zeit für schlechte Songs“? Großartig! Endlich sagt’s mal wer …

 

 


LISBEE STAINTON
Girl On An Unmade Bed

(India Media/Rough Trade, www.lisbeestainton.com)
12 Tracks, 42:00

Englische Singer/Songwriterin, 21 Jahre jung, spielt 8-saitige Gitarre, erinnert an Katie Melua, Deutschland-Debüt auf der Tour mit Joan Armatrading, Songs zwischen akustisch simpel bis Folk-Pop. Die rothaarige Dame wird ihren Weg machen, weniger im Folksektor als bei den Anspruchsvolleren unter den Pop-Kollegen. Und warum auch nicht!

 

 

Update vom
09.02.2023
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