Rezensionen DVDs
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CÄSAR & DIE SPIELERBIGBAND
Cäsar – Semper Fidelis
(cäsar music CM 2017, www.caesar-music.com
)
19 Tracks, plus Bonusmaterial, 105:00
Er gehörte ohne Zweifel zu den großen Persönlichkeiten des DDR-Liedrock: Peter
„Cäsar“ Gläser. Anlässlich seines sechzigsten Geburtstages war für den 7. Januar
2009 im traditionsreichen Anker in Leipzig ein Konzert mit namhaften
Musikerkollegen angesetzt. Das Konzert fand statt – aber ohne Cäsar.
Wenige Wochen zuvor hatte er den Kampf gegen den Krebs verloren. Die DVD zeigt
den kompletten Abend, dazu gibt es Dokumentaraufnahmen und Interviews mit Cäsar
und Freunden. Zu den Gästen auf der Bühne gehörten Dirk Michaelis, Engerling
Wolfram Bodag, Big Joe Stolle und Dirk Zöllner. Bei einigen Titeln wurde Cäsar
per Leinwand eingespielt und dazu live von ehemaligen Bandkollegen begleitet.
Bei den anderen Stücken überzeugte gesanglich Cäsars Sohn Robert. Nach der
Gruppe Karussell rockte die Kultband Renft den vollen Saal in der Renftstraße
– man kann noch einmal die typische bierselige Atmosphäre der alten Zeit
genießen. Leidenschaftlich sang das Publikum den „Apfeltraum“ und „Wer die Rose
ehrt“ wie Hymnen. Trotz des wehmütigen Anlasses eine empfehlenswerte DVD für
Ostrockliebhaber.
Reinhard „Pfeffi“ Ständer
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FIDDLER’S GREEN
Folk’s Not Dead
(Deaf Shepherd Recordings/Indigo DVD 950638, www.indigo.de
)
37 Tracks, 164:44, mit wenigen engl. Infos
Die fränkischen Irish-Speed-Punk-Folkies feiern mit dieser DVD ihr
zwanzigjähriges Bandjubiläum im Erlanger E-Werk, in dem sie 1990 auch ihr erstes
Konzert gaben. Drei Kameras hinten im Saal, vor und auf der Bühne fangen die
Szenen ein und erlauben durch schnelle Schnitte dem Videoschauer einen
kurzweiligen, manchmal auch hektischen Perspektivenwechsel. Die schnellen,
punkigen Songs animieren das Publikum zum Mithüpfen, die Balladen und Walzer zu
wiegenden Bewegungen. Die wenigen Instrumentals sind im Vergleich zu den Reels
von Rhythm-’n’-Reel-Bands recht langsam, aber umso deftiger. Neben dem
verstärkten Haupt- und dem unverstärkten Vorprogramm befinden sich zwei
Videoclips, Backstage-Einblicke und weiteres Bonusmaterial. Die seit fünf Jahren
aktuelle Besetzung bestehend aus Ralf „Albi“ Albers (voc, g, mand), Pat Prizwara
(voc, g), Tobias Hendl (v, voc), Stefan Klug (acc, bodh), Rainer Schulz (b) und
Frank Joos (dr, perc), wird in einzelnen Stücken von den Gastmusikern Birgit
Muggenthaler (Schandmaul), Benni Cellini (Letzte Instanz), Simon Michael (Subway
to Sally), Vito C, Wolfram Keller und Ralph Bach (J. B. O.) sowie George Kobrick
unterstützt.
Michael A. Schmiedel
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MARTIN SIMPSON
Prodigal Son – The Concert
(Topic Records TSDVD580, www.topicrecords.co.uk
)
15 Tracks, plus Kurzfilm You Can Go Home Again, 130:00
Im Prinzip ein Konzertfilm aus dem November 2007 in der wunderschönen Union
Chapel in London, wo das Publikum auf Kirchbänken sitzt. Die erste Hälfte solo,
nach der Pause kommen Andy Cutting (diat. Akkordeon), Andy Sewel (Bass) und
Kelly While (Begleitgesang) hinzu – eine professionelle und überzeugende
Vorstellung. Aufgenommen wurde dass Konzert von rund einer Handvoll Kameras mit
abwechslungsreicher Führung und behutsamen Schnitten. Leider sind die Kameras
auch oft zu sehen, was unangenehm zeigt, wie störend sie für einen großen Teil
des Publikums sein müssen – auch wenn sie im Film nicht zu sehen wären.
Als Besonderheit ist ein zirka 25-minütiges Filmchen angehängt, in dem Martin
Simpson mit dem Auto durch Scunthorpe fährt, die Stadt seiner Jugend, und
einfühlsam über seine Eltern und seine Wurzeln plaudert. Nicht nur für
Simpson-Fans und -Konzertbesucher eine schöne DVD.
Mike Kamp
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TEARS FOR BEERS
Folk Meets Classic
(Eigenverlag DVD-1, www.tearsforbeers.de
)
16 Tracks, 87:31, mit dt. Infos
Die Kieler Irish-Folk-Rocker feierten ihr zwanzigjähriges Bandjubiläum mit einem
Experiment. Zusammen mit dem Kammerorchester der Christian-Albrechts-Universität
Kiel gaben sie ein Konzert auf der Freilichtbühne Krusenkoppel. Drei Kameras,
eine hinter dem Publikum, eine vor und eine hinter der Bühne, erlauben dem
Betrachter unterschiedliche Perspektiven in ruhigem Wechsel. Tears for Beers
bestimmen das Repertoire, das Orchester spielt Intros, Begleitungen,
Zwischenspiele dazu. Die beiden so unterschiedlichen Musikstile mit Gesang und
Bouzouki (Lars Jensen), Gitarre und Gesang (Roland Schneider), Violine (Stefan
Baumann), Akkordeon (Bert Ritscher), Bass (Dimitar Bonev) und Schlagzeug
(Christian Belau) auf der einen und elf Violinen, vier Bratschen, vier Cellos,
Kontrabass, Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott, Horn, Trompete und Posaune unter
der Leitung von Klaus Volker Mader auf der andren Seite zusammenzubringen,
erforderte laut enthaltenem SHZ-Interview viel Probearbeit,
denn für Folkrock ist so ein Orchester doch ein wenig schwerfällig. Aber jedem
Einzelnen sieht man den Spaß daran an, und ohne Orchester gibt es zwei
Bonustracks der Band vom Konzert in Bad Rappenau 2008.
Michael A. Schmiedel
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FOLKER auf Papier
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