FOLKER – Danny O’Keefe

5 Minuten mit...

Danny O’Keefe

Kein Song für Bush. Lieder über die Nachtseite des amerikanischen Traums

Burton, Vashon Island: ein Hafenstädtchen auf der Hauptinsel des Puget Sound südlich von Seattle, Washington. Es ist Ende März, ein klarer Vorfrühlingsabend, in den Wochen zuvor fiel noch einmal Schnee. Danny O’Keefe steht am Fenster seines Arbeitszimmers und lässt den Blick über den Außenhafen und den in der Ferne in Pink und Silber schimmernden Mount Rainier - Teil der sich von British Columbia bis Kalifornien erstreckenden Cascade Mountains - schweifen. In den Thermalwinden gleiten Adler- und Reiherpärchen. „Herrlich, nicht? Wenn ich hier morgens und abends meditiere, kommen die Kolibris zu dem Futterplatz vor meinem Fenster und sehen mir direkt ins Gesicht. Das sind die einfachen, wunderbaren Freuden des Lebens. Zugleich genieße ich den Luxus, den ganzen Tag Musik zu machen. Life is good .“
Text: Albrecht Piltz
Danny O'Keefe

AKTUELLE CD:
In Time (Road Canon Music/
Bicameral Songs, 2008)
In Time

go! WWW.dannyokeefe.com

„Bush ist keinen Song wert, der seinen Namen verewigt.“

Ein unerwartetes Bekenntnis von einem Songschreiber, dessen Œuvre von einer durchweg pessimistischen Weltsicht geprägt ist und dessen zum Kanon der klassischen US-Singer/Songwriter-Alben zählender Liederzyklus The Global Blues (1979) mit „The Street“ einen der schwärzesten Songs enthält, die je über das Land der angeblich unbegrenzten Möglichkeiten geschrieben wurden: „At the end of the line / There are no stairs / And the future lurks in darkness there.“ Zwar haben zahlreiche prominente Kollegen O’Keefes Lieder aufgenommen und popularisiert, von Jackson Browne („The Road“) über Judy Collins („Angel Spread Your Wings“) bis hin zu Deutschlands Musical/Cabaret-Export-Star Ute Lemper („You Look Just Like A Girl Again“). Mit seinem als Countrystandard geltenden „Goodtime Charlie’s Got The Blues“ ist O’Keefe 1972 gar ein Top-Ten-Hit gelungen, der seither Eingang ins Repertoire von - unter anderem - Elvis Presley, Chet Atkins, Willie Nelson, Waylon Jennings und zuletzt Dwight Yoakam gefunden hat. Nicht einmal die Lobpreisung einer Bonnie Raitt, er sei „einer unserer Besten, ein nationaler Schatz“, hat jedoch etwas daran ändern können, dass der Name Danny O’Keefe bis dato nur den Allerwenigsten ein Begriff ist.

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Update vom
09.02.2023
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