DÄNEMARKDas kleine Land im Norden und seine traditionelle „Volksmusik“Wenn man bei einem Spaziergang durch die Stadtmitte von Kopenhagen oder in einer Ortschaft in der dänischen Provinz Passanten nach der Musiktradition des Landes fragt, blickt man in der Regel in erstaunte Gesichter. Den meisten Dänen bedeutet ihre traditionelle Musik kaum etwas. Hakt man nach, stellt sich jedoch schnell heraus, dass genau diese Musik Teil ihres Alltags ist – wenn sie heiraten, wenn sie Weihnachten oder Geburtstag feiern oder wenn man sich zum geselligen Beisammensein bei Tanz oder Gesang trifft. |
 "Carl Erik Lundgaard")
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„Es gibt Lieder, die nur in den Hinterhöfen der Großtadt entstehen.“ Fin Alfred Larsen |
Traditionelle Volksmusik ist in Kindergärten, Schulen, Kirchen und überhaupt überall zu hören, wo sich Menschen begegnen. Nur die wenigsten können nicht mitsummen, wenn die alten Liedtexte oder Tanzmelodien gespielt werden. Wobei sie sich deren Geschichte gar nicht bewusst sind. Wer sich unter dem Begriff „dänische Volksmusik“ etwas Staubiges oder Altmodisch-Primitives vorstellt, liegt völlig falsch. Das mag bis in die Sechzigerjahre hinein zugetroffen haben. Heute ist Volksmusik – oder „Folk“ – Ausdruck einer lebendigen Szene. Man muss nur wissen, wo sie zu finden ist.
 "Færd")
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Es gibt zwar eine zielgerichtete Volksmusikausbildung, die der Geigenvirtuose
Harald Haugaard (siehe auch
Beitrag in diesem Heft
) an der Musikhochschule Det Fynske Musikkonservatorium (Carl Nielsen Academy of
Music) in Odense vor zehn Jahren ins Leben rief. Es gibt Klubs, Musikbühnen und
Festivals, wo Folkgruppen auftreten. Mit Folkemusikkens Fælles Sekretariat (dem
„Dänischen Folkmusikrat“) wurde sogar eine Organisation ins Leben gerufen, die
sich für die Interessen der Musiker, Sänger und Tänzer einsetzt. Und dennoch ist
es für Leute von „außen“ schwierig, diese „Szene“ ausfindig zu machen.
* Morten Alfred Høirup ist Musiker, Komponist und Musikjournalist. Zusammen mit seinem (Ex-)Partner Harald Haugaard prägte er mit dem Duo Haugaard & Høirup die Folkszene Dänemarks maßgeblich. Bei Folkbaltica bietet er einen Workshop an und stellt sein neues Trio Scandinavian String Alliance vor (siehe Kasten „Programm“). Die Übersetzung seines Beitrags stammt von John Høyer Nielsen.
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DÄNEMARK ALS LÄNDERSCHWERPUNKT Mit über dreißig Veranstaltungen beiderseits der deutsch-dänischen Grenze findet vom 22. bis 26. April die fünfte Ausgabe des nordischen Festivals Folkbaltica statt. Im Mittelpunkt steht in diesem Jahr die dänische Folkszene. Erwartet werden unter anderem: Trio Mio, Phønix, Habbadám mit Ditte Fromseier Mortensen, Channe Nussbaum & Spielniks, Tumult, Peter Uhrbrand, Morten A. Høirup & Fin Alfred Larsen mit der neuen Scandinavian String Alliance. Zudem gibt es eine internationale Vorpremiere der neuen Harald Haugaard & Helene Blum Band mit Musikern von Zar und Serras. Das finnische Mundharmonikaquartett Sväng, das russisch-deutsche Leschenko-Orchester, das Halvorsen/Bruvoll-Quartett und Unni Løvlid aus Norwegen sowie das Duo Dråm aus Schweden gehören zu den weiteren musikalischen Höhepunkten des Festivals. Wie schon in den letzten Jahren gibt es auch wieder „einmalige“ Projekte bei Folkbaltica. „Fjord Skies“ ist dabei eine Auftragsarbeit, bei der nordischer Folkjazz à la Niels-Henning Ørsted Pedersen mit dem Jazztrio Martin Wind/Ulf Meyer/Jan Peter Klöpfel (D) sowie Gunnel Maurtizson (S), Unni Løvlid (N) und Jørgen Dickmeiss (DK) zur Eröffnung der Hauptkonzerte am 24. April in Flensburg präsentiert wird. Das Festivalfinale steht unter dem Motto „Ein Abend für Rasmus Storm“. Tom Daun und Harald Haugaard haben als künstlerische Leiter dieses Projekts „Hits“ aus der Notensammlung des Fåborger Spielmannes von der Insel Fünen aus dem 18. Jahrhundert zusammengetragen. Der Maultrommel ist das diesjährige Instrumentenspecial unter dem Titel „Maultrommel & Beat Box“ gewidmet. In einem experimentellen Konzert der „Mundakrobaten“ trifft der norwegische Landesmeister auf der „Munnharpe“ (norwegisch für Maultrommel), Anders Røine auf zwei Kollegen aus Finnland (Tapani Varis) und Dänemark (Jørgen Dickmeiss) sowie auf zwei junge „Beatboxer“ aus Schleswig-Holstein und Hamburg. Zu den weiteren Programmpunkten gehören diverse Workshops für Folkensemble, Volkstänze aus dem deutsch-dänischen Grenzland, Gitarre und Maultrommel. Außerdem gibt es eine Filmpremiere mit Ein Leben mit Musik – Fin Alfred Larsen, dem ersten Teil einer Trilogie zur Geschichte der dänischen Folkmusik. |
Linktipps: Carl Erik Lundgaard: www.carleriklundgaard.dkFin Alfred Larsen: www.finalfred.dkFærd: www.faerd.com Morten Alfred Høirup: www.mortenalfred.dkDänische CDs und Filme: www.gofolk.dk, www.folkstreaming.dkArtikel und Neuigkeiten: www.rootszone.dkFolkemusikkens Fælles Sekretariat: www.folkemusik.dkTønder Festival: www.tf.dkNoten & Szene: www.folketshus.dkDanish Roots: www.danishroots.euCarl Nielsen Academy of Music: www.dfm.dk
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Dies hier ist nur ein Auszug des Original-Artikels der Print-Ausgabe! |
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