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Artikelauszug
 

Klarinette statt Geige

PHØNIX

Dänemarks junges Folkgesicht

Phønix folkBALTICA 2009

Auswahldiskografie:
Fra Asken Til Ilden (Eigenverlag, 1995)
Pigen Og Drengen (GO’ Danish Folk Music, 2002)
Collage (GO’ Danish Folk Music, 2004)
PhønixFolk (GO’ Danish Folk Music, 2007)
PhønixFolk

Phønix unterwegs:
22.04.09: Eckernförde, Medborgerhuset
   (Folkbaltica)
23.04.09: Niebüll, Richard Haizmann Museum
   (Folkbaltica)
24.04.09: Gråsten (DK), Kværs
   Forsamlingshus (Folkbaltica)
26.04.09: Flensburg, Pilkentafel u.
   Flensburghus (Folkbaltica)
15.05.09: Diessen, Im Keller – Kunstbanausen
16.05.09: Osterburken, Alte Schule
17.07.09: Berlin, Schöneberger Südgelände
19.07.09: Gelsenkirchen, Stadtgarten

go! www.phonixfolk.dk
go! www.myspace.com/phonixfolk
go! www.youtube.com/phonixfolk

Mit ihrem ungewöhnlichen Sound hat sich Phønix zu einer der originellsten Gruppen der dänischen Folkszene entwickelt. Und das mit großem Erfolg. Mit Auszeichnungen bei den Danish Music Awards – Folk wurden nicht nur einzelne Bandmitglieder geehrt, sondern auch die Alben Pigen Og Drengen und PhønixFolk . Für Sängerin Karen Mose Nørgaard basiert die Musik von Phønix auf der Sprache, „mit der wir aufgewachsen sind. Wir haben sie nicht studiert und versuchen nicht, eine Rekonstruktion der dänischen Volksmusik vorzunehmen. Sie ist einfach unsere Muttersprache.“

Von Bernd Künzer

Es ist uns wichtig, keine
Museumsmusik daraus
zu machen, nicht auf dem
zu beharren, was einmal
war. Das wäre das Aus für
eine lebendige Musik.
Wenn die Musik heute leben
soll, dann in dem Rahmen,
der uns umgibt.

Karen Mose Nørgaard

Für viele, die Phønix beim Scheersberg-Folktreffen 1998 das erste Mal hörten, kam das schon überraschend: Statt der sonst in Skandinavien dominierenden Geigenklänge stand das sehr bestimmende, aber dennoch weich klingende Ostinato der in der Folkmusik eher ungebräuchlichen Bassklarinette im Mittelpunkt – oft unisono verstärkt durch das Akkordeon –, dazu eine variantenreiche dynamische Perkussion, die alles vergessen ließ, was ein Schlagzeug sonst so ver- bzw. anrichtet, sowie zwei Geigen. Und es klang nicht beliebig, sondern richtig dänisch. Sie waren also noch da, die Wurzeln. Wobei Jesper Vinther Petersen nicht müde wird, immer wieder auf die feinen Unterschiede innerhalb der skandinavischen Folkmusik hinzuweisen: „Dänische Lieder sind meist in Dur-, schwedische und norwegische mehr in Molltonarten. Der Einfluss deutscher und keltischer Musik scheint in Dänemark größer zu sein als in Schweden mit den vielen Polskas.“

Im Jahr 1990 waren sie alle gerade einmal zwischen 15 und 18 Jahre alt, als Anja Præst Mikkelsen (Klarinette), ihre Schwester Katja Mikkelsen (Blockflöte, Geige), Jesper Vinther Petersen (Akkordeon) und Lars Folkmann (Geige) 1990 die Folkmusikband Fritterne gründeten – eine reine Instrumentalgruppe, die hauptsächlich traditionelle dänische (Folk-)Musik zum Tanz spielte. Im selben Jahr kam der heute weltweit bekannte Geiger Harald Haugaard hinzu, der die Gruppe aber schon Ende 1992, nach Aufnahme der ersten Musikkassette, wieder verließ. Mit der neuen Geigerin Kristine Heebøll (heute unter anderem Trio Mio) wurde dann ein zweiter Tonträger eingespielt, wieder mit traditioneller Tanzmusik.

Karen Mose Nørgaard mit dem Danish Music Award für die beste Sängerin

Dann begann allmählich, was in der Folkmusik schon immer gemacht wird: das Komponieren eigener Melodien auf der Basis überlieferter Traditionen. Der Sound der Band änderte sich wesentlich, als Anja Præst neben der Klarinette auch die Bassklarinette zu spielen begann. Deren Einsatz anstelle eines Kontrabasses, bei dem die Töne sehr lange nachschwingen, führte zu diesem einmaligen, transparenten Klangbild der Gruppe. Insgesamt aber blieben die zwei bis drei Geigen zunächst einmal noch bestimmend.


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im Folker! 2/2009