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Artikelauszug

Kreative Schwermut und lebendige Trauer

CROOKED STILL

Neue Old-Time-Musik mit gehauchter Stimme und gestrichenem Cello

Crooked Still
Diskografie:
Hop High
(Signature Sounds, 2004)
Shaken By A Low Sound (Signature Sounds, 2006)
Still Crooked (Signature Sounds, 2008)

Crooked Still unterwegs:
go! www.musiccontact.com
01.05.09: Bühl, Bürgerhaus
   (Internationales Bühler Bluegrass Festival)
03.05.09: Sachsenheim, Kulturhaus
05.05.09: Fulda, Kulturkeller Kreuz
06.05.09: Hildesheim, Bischofsmühle
07.05.09: Soltau, Alte Reithalle
08.05.09: Lutherstadt-Eisleben, Theater
11.05.09: Ingolstadt, Neue Welt
13.05.09: Tübingen, Mancuso
15.05.09: Kirchheim/Teck, Club Bastion
19.05.09: Waldkraiburg, Haus der Kultur

go! www.crookedstill.com

Für den Namen der Band gibt es keinen außergewöhnlichen Hintergrund. Der fiel Gregory Liszt einfach so ein, als man sich im Jahr 2001 zur Gründung von Crooked Still zusammenfand. Die Mitglieder der Band waren damals noch alle Studenten. Sängerin Aoife O’Donovan und Bassist Corey DiMario studierten klassische Musik am New England Conservatory of Music in Boston.

Crooked Still

Nicht weit von dort, am berühmen Massachusetts Institute of Technology in Cambridge, machte Banjospieler Liszt gerade seinen Doktor in Molekularbiologie. Und Cellist Rushad Eggleston war am ebenfalls renommierten Berklee College of Music. Liszt und Eggleston hatten schon miteinander Musik gemacht, bevor sie Aoife O’Donovan und Corey DiMario kennenlernten, und man beschloss – neben dem Studium –, als Quartett in Klubs und Coffee Houses der Szene in Boston und Umgebung aufzutreten. Waren Crooked Still zunächst nur ein Geheimtipp, war ihr Name nach einem Auftritt beim Newport Folk Festival im Jahr 2004 schnell in aller Munde. Ohne Schlagzeug und (fast) ohne Gitarre, dafür mit einem Cello, öffnete die Band aus Boston ein neues Kapitel in der Entwicklung der Bluegrassmusik und der Old-Time-Szene. „Wir spielen auch ohne Schlagzeug mit Groove“, sagt Aoife O’Donovan. „Wir haben den Beat, bleiben der Tradition treu und bringen so alte Songs ins 21. Jahrhundert.“ Im Mai sind Crooked Still zu einigen Konzerten in Deutschland zu Gast. Beim 7. Internationalen Bühler Bluegrass Festival treten sie unter anderem neben der deutschen Band The Looping Brothers, den Moonlighters und Laurie Lewis & The Right Hands aus den USA auf.

Von Michael Kleff

Wir spielen auch ohne
Schlagzeug mit Groove.
Wir haben den Beat,
bleiben der Tradition treu
und bringen so alte Songs
ins 21. Jahrhundert.

Aoife O’Donovan

Mehrere Jahrzehnte war die von Bill Monroe in den Vierzigerjahren als eigenes Genre ins Leben gerufene Bluegrassmusik eine Domäne von Bands aus ländlichen Gebieten der Appalachen und des Mittleren Westens der USA. Dann, vor nunmehr fast fünfzig Jahren gründeten sich um Musiker wie Bill Keith und Peter Rowan in Boston oder John Herald in New York Gruppen, die von der Großstadt geprägte neue Klangbilder entwickelten. Auch wenn Corey DiMario nicht glaubt, dass eine Stadtkultur unentbehrlich für den von Crooked Still entwickelten eklektischen Stil ist, so habe sie aber sicherlich einen Einfluss auf die Band gehabt. „Boston besitzt eine äußerst weitgefächerte Musikszene“, sagt er. „Als wir dort studierten, kamen wir mit allen erdenklichen Musikrichtungen in Berührung. Es gibt dort sehr viele Künstler mit unterschiedlicher traditioneller Herkunft, und dementsprechend ausgebildet ist auch die dort ansässige, äußerst lebendige Rootsszene mit zum Beispiel irischer Musik, Bluegrass, Old-Time aus den Appalachen und Klezmer. Sie tauschen sich alle aus, vermischen und beeinflussen sich gegenseitig.“ Und das lässt sich im Sound von Crooked Still hörbar wiedererkennen.


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im Folker! 2/2009