Früher hatte jede Szene ihre eigenen Plattengeschäfte, wo man auch ausgefallenere Alben bekam. Reine Läden für Folk- oder auch Weltmusik gibt es aber nur noch ganz wenige (etwa den WeltRecord-Shop in Hamburg, vgl. auch die ausführliche Darstellung in Folker! 6/02). Dennoch ist es für Folkfreunde heute fast leichter als früher, an ihre Musik zu kommen – dank Internet. Und gemeint ist damit weniger der (legale oder illegale) Download von einzelnen Musikstücken – der ist im Folkbereich noch relativ selten –, sondern vor allem der klassische Verkauf von handelsüblichen CDs.
Eine kleine exemplarische Auswahl www.canzone-online.de |
Von Christian Rath
Schallplatten kauft man im Plattenladen? Das war mal. Inzwischen ist der Marktanteil des „Medienfacheinzelhandels“, wie er in der Statistik genannt wird, auf mickrige 3,7 Prozent gefallen. Viel wichtiger sind Elektrofachmärkte (29,7 %), aber auch Lebensmittelhändler (8,2 %), Drogeriemärkte (7,9 %), Kaufhäuser (7,3 %) und Buchläden (4,5 %). Stark gewachsen ist in den letzten Jahren vor allem der Onlineverkauf: 18,3 Prozent macht der Internet-Handel mit CDs inzwischen aus. Und der Marktanteil wächst jährlich, 2001 waren es noch nur 6,6 Prozent.
Um das Angebot zu testen, habe ich fünf CDs bestimmt, die in einem guten Folkladen zu haben sein müssten.
Meet You There von der Oysterband (Vertrieb: Westpark) [englischer Folkrock]
Vibes von ULMAN (Vertrieb: Galileo) [Europamusik aus Deutschland]
Seventh Trip von Kroke (Vertrieb: Oriente) [Avantgarde-Klezmer]
Obsessión von Hevia (Vertrieb: EMI) [asturischer Dudelsackpop]
Molène von Didier Squiban (Label: L’OZ) [bretonischer Pianofolk]
Die ersten drei CDs stammen von typischen Folkvertrieben, Hevia ist dagegen bei einem Majorvertrieb, und die Squiban-CD ist ein 13 Jahre alter Klassiker.
Den Test gewonnen hat tatsächlich ein Folkspezialist: Old Songs New Songs. Hier waren alle fünf CDs zu vernünftigen Preisen sofort lieferbar. Aber auch die Mainstreamhändler wie Amazon schnitten gut ab, sie hatten die aktuellen Scheiben alle da und nur mit der alten Squiban-CD Probleme, die entweder gar nicht oder teuer (über 20 Euro) oder mit langer Lieferzeit angeboten wurde.
Im Heft findet ihr eine (vermutlich nicht vollständige) Auswahl der Händler, die (fast) alles vorrätig hatten, mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen.
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