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TFF.Rudolstadt 2005 (3)

Magieinstrument 2005: E-Gitarre

Zehn Solisten von vier Kontinenten

Takashi Hirayasu:
   go! www.bobbrozman.com/takashi.html
Alan Prosser:
   go! www.oysterband.co.uk
Bo Lindberg:
   go! www.hovendroven.com
Lance Harrison:
   www.lance-n-donna-com
Hellmut Hattler:
   go! www.hellmut-hattler.de

Von Rolf Beydemüller

In jedem Jahr steht ein Instrument im Mittelpunkt des Rudolstädter Tanz- und Folkfestivals. Mehr als das - seine Magie soll heraufbeschworen werden. Und so ist in den vergangenen 14 Jahren bereits eine Menge Zauber verbreitet worden: magic mandolins, magic dulcimers, harmonicas, voices, clarinets, marimbas ... Fanden sich die jeweils eingeladenen Virtuosen anfangs eher spontan zu Jamsessions zusammen, mauserte sich dieser Programmpunkt mehr und mehr zu einem ganz besonderen Festivalhighlight. Mittlerweile treffen die Musiker bereits geraume Zeit vorher in Rudolstadt zusammen, um zu proben und dem Anspruch gerecht zu werden, etwas „Magisches“ entstehen zu lassen.

Luftgitarre

Das ist in den vergangenen Jahren bestens gelungen und so liegt die Messlatte heute recht hoch. Betreut wird dieser Festivalschwerpunkt seit 1995 von Wolfgang Meyering, der seinen Ehrgeiz daran setzt, Jahr für Jahr „noch eins draufzusetzen“. Drehte sich 2004 alles um die Zither, reduziert sich die Anzahl der klingenden Saiten in diesem Jahr erheblich. Dafür dürfte es ein wenig lauter werden: Bühne frei für die elektrische Gitarre! Angekündigt sind Takashi Hirayasu & Ken Ontake (Japan), Alan Prosser (England), Bo Lindberg (Schweden), Enver Ismailov (Usbekistan), Haig Yazdjian (Armenien/Griechenland), Haig Yazdjian (Armenien/Griechenland), Daniel Owiono Misiani (Kenia), Lance Harrison (USA), Hellmut Hattler (E-Bass) und Snorre Schwarz (Drums) aus Deutschland.

Takashi Hirayasu

Takashi Hirayasu stammt aus Okinawa. In den 70er Jahren spielte er in Soul- und R’n’B- Coverbands in den Bars und Nachtclubs rund um die amerikanische Militärbasis der japanischen Insel. Das erklärt seine sehr selbstverständliche Vertrautheit mit westlicher Musik. Gleichzeitig arbeitete er für das Majorlabel Marafuku Records und spielte Aufnahmen mit traditioneller und populärer Musik der Insel, den so genannten „Shima-uta“ („Insellieder“), ein. In diesem Kontext greift Hirayasu gerne zur Sanshin, einer dreisaitigen Laute seiner Heimat. Durch seine Zusammenarbeit mit Bob Brozman ist Hirayasu auch im Westen kein gänzlich Unbekannter mehr. In Rudolstadt wird er mit seinem Landsmann, dem Akustikgitarristen Ken Ontake zu hören sein. In Japan sind die beiden seit Jahren ein begehrter Liveact.

Alan Prosser

Alan Prosser dürfte hierzulande den meisten als Gitarrist und Gründungsmitglied der Oysterband bekannt sein, früher hat er auch mal in der Albion Band die Saiten bedient. Hervorgetan hat sich Prosser außerdem als ein unter Kollegen hochgeschätzter, äußerst vielseitiger Steelstring-Gitarrist, der 2003 ein rein akustisches Soloalbum veröffentlichte. Ob Prosser aufgrund des Themas zur E-Gitarre greift, bleibt abzuwarten.

Eindeutig der elektrisch verstärkten Gitarre zuzuordnen ist Bo Lindberg, Jahrgang 1960. Er ist der Saitenmann bei Hoven Droven, dem 1990 gegründeten Folkrock-Metal-Sextett aus Schweden. Die von Kritikern wie Hörern enthusiastisch gefeierte Band vereint traditionellen Folk mit brachialem Hardrock. „Hoven Droven“ heißt soviel wie „Tumult“, „Lärm“ oder auch „Holterdipolter“. Klingt ganz so, als ob der Mann aus dem hohen Norden für die härtere Gangart sorgen wird.

Mehr im Heft über Enver Ismailov (Usbekistan), Haig Yazdjian (Griechenland), Daniel Owiono Misiani (Kenia), Lance Harrison (USA), Hellmut Hattler (Deutschland) und Snorre Schwarz (Deutschland).

Die enorme stilistische Vielfalt lässt vermuten, dass die Aussichten auf interessante Konzerte äußerst groß sind. Wer da mit wem und wie auf der Bühne zu hören sein wird, entscheidet sich wahrscheinlich erst in den vorbereitenden Tagen. Rein elektrisch wird es wohl nicht werden (siehe Haig Yazdjian oder Ken Ontake), aber das ist reine Vermutung. Auf die Interaktion der multikulturellen Saitenverschwörung darf man jedoch getrost gespannt sein. Und von der Magie überzeugen wir uns am besten vor Ort selbst.


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Mehr über E-Gitarre
im Folker! 4/2005