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Folker!-CD des Jahres 2004

Gut komponiert!

Mory Kanté kann auch akustisch

Der Griot Électrique kehrt zurück zu seinen musikalischen Wurzeln

go! www.morykante.com
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Discographie
(Auswahl)

Mory Kanté à Paris (Aboudou
    Lassissi/Barclay, 1984)
10 Cola Nuts (Barclay, 1986)
Akwaba Beach (Barclay, 1987)
Touma (Barclay, 1990)
Nongo Village (Barclay, 1994)
Sabou (Riverboat Records/World
    Music Network, 2004)

Mory KantéVor bald 20 Jahren - 1988 - landete der Sänger und Koraspieler Mory Kanté mit dem Song „Yéké Yéké“ europaweit einen Hit in den Charts, verkaufte über eine Million Singles und über 500.000 Alben. Er war der Erste, der die westafrikanische Kora mit elektrischen, westlichen Sounds verband, handelte sich so den Spitznamen Griot Électrique ein und gilt deshalb vielen als derjenige, der die afrikanische Musik revolutionierte. Mit den anschließenden Alben, die überproduziert und wenig inspiriert waren, versuchte er vergebens an das Erfolgsschema von 1988 anzuknüpfen. Im Herbst 2004 erschien nun sein elftes Album Sabou - ein akustisches Meisterwerk und die Folker!-CD des vergangenen Jahres (s. Folker! 01/2005).

Von Sabine Froese

Mory Kanté wurde 1950 in Albadania bei Kissidougou (Guinea) als eines der jüngsten von insgesamt 38 Kindern in eine angesehene Griotfamilie geboren: Sein Vater war oberster Griot von Kissidougou, also oberster Dichter, Sänger, Geschichtenerzähler, SabouGeschichtsbewahrer und Journalist in einer Person. Sein Großvater mütterlicherseits war ebenfalls spiritueller Kopf der Griots in seiner angestammten Region, taufte ihn persönlich und vererbte ihm seinen Namen. Mory Kanté sog die Geschichte seiner Vorfahren mit der Muttermilch auf, lernte früh zu singen und Mory KantéBalaphon zu spielen. Mit sieben Jahren schickte ihn seine Familie in Malis Hauptstadt Bamako zu seiner Tante Mananba Kamissoko, ebenfalls eine Griot. Mit 15 Jahren war seine Lehrzeit beendet, er kannte nun die traditionellen Rituale und hatte seinen Gesang und sein Balaphonspiel perfektioniert. Unzählige Auftritte bei Familienfesten und anderen Zeremonien machten ihn publikumsfest. Parallel dazu entdeckte er Mambo und Cha-Cha-Cha aus Kuba, kongolesische Rumba, Soul, Pop und Rock aus den USA und England. Er lernte Gitarre und trat mit seiner ersten Band auf.

Rail Band und Abidjan

1971 stieß Mory Kanté als Gitarrist und Balaphonist zur angesehenen Rail Band, deren damaligen Sänger Salif Keita er zwei Jahre später ersetzte, als dieser zur Band Les Ambassadeurs wechselte. Die Rail Band tourte durch Westafrika und trug Mory Kanté überregionale Bekanntheit ein. Bei dem malischen Koravirtuosen Batrou Sekou Kouyaté entdeckte er dieses Instrument für sich und beherrschte es bald in Vollendung. Aus Anerkennung vermachte ihm der Meister 1974 seine Kora, die zu Mory Kantés ständiger Begleiterin wurde. Bis heute besitzt er nur diese eine. „Sie hat eine Seele“, sagt er über sie, die auf jedem Flug ein Extraticket spendiert bekommt, damit sie in seiner Nähe mit auf die Reise gehen kann. Verpackt wird das kostbare Instrument allerdings nie - wenn es regnet, erzählt er lachend, würden sie eben gemeinsam nass.


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Mehr über Mory Kanté
im Folker! 2/2005