5 Minuten mit...Marcel BrellSich sein Publikum erspielenEin kleiner Bruch im Leben: Marcel Brell studiert Musik und arbeitet als Produzent, dann erfüllt er sich seinen Traum und geht als Singer/Songwriter selbst auf die Bühne. Seine erfolgreiche Strategie: sich mit über achtzig Konzerten im Jahr sein eigenes Publikum zu erspielen. Brells autobiografische, ehrliche deutschsprachige Songs überzeugen und bleiben im Ohr. Text: Udo Hinz
Marcel Brell hat den Mut und Anspruch, ausschließlich autobiografische Lieder zu schreiben. Ich will ehrlich sein. Man wird für die Zuhörer auch erst interessant, wenn sie spüren, dass man ein Stück von sich offen zeigt. Der Singer/Songwriter will nicht in Phrasen hängen bleiben, sondern Erfahrungen und Gefühle ganz konkret beschreiben. Das Bekennen zu den eigenen Emotionen und Gedanken ist beim Schreiben für ihn wesentlicher Bestandteil, wenn ein Song gut werden soll. Er singt über Veränderungen im Leben, die Liebe zum Augenblick und zum pragmatischen Handeln oder die Versöhnung mit der eigenen Vergangenheit und berührt so immer wieder Grundsatzfragen des Menschseins.
Brell ist ein Mann der Tat. Er wurde als Sohn eines Opernsängers und einer Tänzerin am Niederrhein geboren. Im Alter von fünf Jahren erhielt er Klavierunterricht, brachte sich als Dreizehnjähriger selbst das Spiel auf der Gitarre bei und schrieb erste eigene Stücke vor allem Friedens- und Umweltlieder. Zum Musikstudium zog er nach Münster und war schon während des Studiums vorwiegend als Produzent mit eigenem Studio tätig. Dann bekam er die Chance, in Berlin zu arbeiten, brach das Studium ab, zog in die Metropole und arbeitete wieder erfolgreich als Produzent. Ich kann mir nicht vorstellen in einer anderen Stadt zu leben, so Brell. Ich mag es, dass ich in meiner Jogginghose aus dem Haus gehen kann und mich hier niemand anguckt das genieße ich total. ... mehr im Heft |
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