FOLKER – Rezensionen

Rezensionen AUSTRALIEN


BRETT HUNT
Dangerous Currents

(Tonetoaster Records TT 01019, go! www.bretthunt.com.au )
10 Tracks, 36:14, mit Texten

Es ist nicht leicht, einen Countrysänger wie Brett Hunt zu beschreiben. Die großen Vorbilder wie Willie Nelson oder Johnny Cash hört man zwar auch bei dem Australier heraus, die Atmosphäre auf Dangerous Currents ähnelt aber viel mehr der von irischen Liedermachern wie Christy Moore. Dabei gehört der Künstler musikalisch weder in die eine, noch in die andere Schublade. Sein Fingerpicking ist sein Markenzeichen und eines Ian Melrose würdig. Die Songs klingen sehr rau, so als würden sie von bluesorientierten Rockmusikern eingespielt. Ein akustisches Countryalbum von Rory Gallagher hätte vielleicht so geklungen. Die Texte sind spröde und beschränken sich auf das Wesentliche: „Gonna love you in the mornin’“. Musik, um auf Arbeitssuche zu gehen oder seinen Rausch zu verarbeiten. Das Holzfällerherz wird tief berührt, und der Hörer gerät in Versuchung, seinen Rucksack zu packen und durch die australische Wildnis zu ziehen. Brett Hunt weiß genau, welche Wirkung er erzielt. Jeder Einsatz der Mundharmonika oder der seltenen perkussiven Elemente erfolgt nicht nur als musikalischer Ausdruck seiner Seele. Nein, er möchte beinah berechnend den Zuhörer nur noch tiefer in seinen Bann schlagen, bis dieser ihm und seinen Geschichten verfallen ist.

Walter Bast

 

BRETT HUNT – Chris Elstrodt

Update vom
09.02.2023
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