5 Minuten mit...
Aynur
Die kurdische Stimme der Seele
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Für mich ist die Musik ein Weg, der mich auf vieles aufmerksam gemacht hat.
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„Wir sind von jeher alle eins“, singt Aynur Dogan im Opener „Pes Nare“ ihres neuen Albums: „Lasst uns unsere Herzen ermuntern, niemals das Herz eines anderen zu brechen, sonst gibt es keinen Fortschritt in der Welt.“ Ihre Intention ist unüberhörbar, ungeachtet der 2005 seitens der Türkei erhobenen Vorwürfe, sie würde zum Separatismus aufrufen. Ihr damaliges Album Keçe Kurdan („Kurdisches Mädchen“) stand zeitweise auf dem Index und war verboten. Doch die kurdische Sängerin sieht das Verbindende im Trennenden. Hevra/Together heißt ihr neuestes Werk, eine Verschmelzung uralter Gesangstraditionen kurdischer Musik mit Weltklang und Flamenco. In den türkischen Charts landete sie damit gleich nach Erscheinen ganz oben.
TEXT:
STEFAN SELL
Hevra ist ein sehr mediterranes Album geworden: elf Lieder intensiver Leidenschaft, rhythmisch, rezitativisch, betörend, eine Platte aus einem Guss. Leichtherzig erzählt, was das Herz schwer macht, trägt es in leisen, aber entschiedenen Tönen die Botschaft von Sehnsucht, Liebe und Frieden vor. Der Flamencogitarrist und fünffache Latin-Grammy-Preisträger Javier Limón hat mit ihr diese wunderbar berührende von aktueller Brisanz beseelte CD produziert. Ohne seine Virtuosität auf der Gitarre auszuspielen, hat er hörbar eng mit ihr zusammen („hevra“) ein Klangbild geschaffen, das um die Unterschiede und Finessen der Ursprünge weiß und dennoch das Gemeinsame entdeckt, eine wahre Liaison unterschiedlicher Strömungen.
„Für mich ist die Musik ein Weg, der mich auf vieles aufmerksam gemacht hat. Dadurch wurde mir einiges klar, was meinen Horizont, meine Gefühle und mein Wissen angeht. Früher dachte ich, Musik sei unsere Sprache, aber anfangs war ich mir nicht sicher, ob das vielleicht nur Einbildung ist. Dadurch, dass ich verschiedene Musiker aus aller Welt kennengelernt habe und mit ihnen zusammen auch durch die Welt reiste, bin ich über die Zeit in meiner Einschätzung bestätigt worden. Egal ob Musiker oder nicht, alle verstehen diese Sprache. Es ist alles eins, nichts getrennt“, entgegnet Aynur auf die Äußerung, ihr aktuelles Album vermittle das Gefühl eines offenen Geistes, der die vielfältigen Sprachen der Musik als Möglichkeit versteht, Hürden zu überwinden. „Vor Zeiten wurden Grenzen gezogen, um Unterschiede zu schaffen. Aber Erlebnisse wie die genannten haben mich motiviert und mir bestätigt, dass es für Seelen keine Schranken gibt. Das Geheimnis ist, dass alles ein und dieselbe Herkunft hat.“
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