FOLKER – Rezensionen

Rezensionen AFRIKA


MAMAR KASSEY
Taboussizé – Niger

(Innacor Records INNA 21316/Broken Silence, go! www.myspace.com/mamarkassey )
10 Tracks, 52:07, m. franz. u. engl. Infos

Musik aus dem Sahelland Niger gilt als rar, vor allem im Vergleich zum westlichen Nachbarn Mali. Große Hoffnungen hatten die 1995 von dem charismatischen Sänger und Flötisten Yacouba Moumouni gegründeten Mamar Kassey 1999 und 2001 mit zwei Alben geweckt. Danach blieb es still um das Ensemble, das seinen Namen einem legendären Krieger des Songhai-Volkes entlehnte. Das dritte offizielle Album sollte nun den Geheimtippstatus endlich abschütteln helfen, denn das Sextett überzeugt auf Taboussizé – Niger mit einem durchweg dynamischen Stilmix, der einerseits die unterschiedlichen Musikkulturen einheimischer Ethnien aufgreift und sie würdigt, diese andererseits aber auch mit Elementen etwa klassischer Rockmusik anreichert. So werden bisweilen die eher traditionell anmutenden Arrangements urplötzlich – so in „Karma“ – durch ein rasantes E-Gitarrensolo aufgebrochen. Zum Einsatz kommen regionaltypische Saiteninstrumente, eindrucksvolle Gesangsakzente setzen die Gäste Fati Mariko und Safiath. Etliche Liedtexte preisen Land und – ausgewählte – Leute, so den ehemaligen Staatspräsidenten Seyni Kountché! Das Titelstück ist den „Exodants“ gewidment – Arbeitsmigranten, die ihre Heimat verlassen müssen.

Roland Schmitt

 

MAMAR KASSEY  – Taboussizé – Niger

Update vom
09.02.2023
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