HALBMASTRAVI SHANKAR
07.04.1920, Varanasi Ken Hunt MARTIN FAY
19.09.1938, Dublin
Fast wäre Martin Fay an die klassische Violine
verloren gegangen. Nachdem er einen Film über
Niccolò Paganini gesehen hatte, in dem Yehudi Menuhin die Musik
des Meisters interpretierte, verschrieb sich Fay der Geige, erhielt ein
Stipendium und besuchte die Dublin Municipal
School of Music. Doch in den späten Fünfzigerjahren,
als er immer wieder mal am Abbey Teatre im dortigen Orchester spielte, traf er Seán Ó
Riáda eine Begegnung die seinem Leben eine
entscheidende Wende gab. Ó Riáda lud ihn ein,
in seiner Gruppe Ceoltóirí Cualann mitzuspielen, wo er Paddy Moloney wieder traf, mit dem
ihn bereits eine Freundschaftverband. Ergebnis:
Er wurde 1962 eines der Gründungsmitglieder
der Chiefains. Die nächsten vierzig Jahre nahm
er zig Alben mit der Band auf und reiste mit ihr
um die Welt. Eberhard Paddy Bort MICHAEL MARRA
17.02.1952, Dundee Zugegeben, er war außerhalb seiner schottischen Heimat nie sehr bekannt, aber zu Hause genoss er unter seinen Musikerkollegen fast schon Heldenstatus. Michael Marras erste Band Hens Teeth hatte 1971 einen Teenager namens Dougie MacLean im Line-Up. Danach blieb Marra meistens solo und sang seine Songs mit tief rauchiger Stimme zum Klavier. Es waren diese Songs, die ihn auszeichneten, Lieder über Menschen wie du und ich, Lieder über Menschen am Rande der Gesellschaft,Lieder, die von unzähligen Künstlern gecovert wurden, so zum Beispiel seine alternative schottische Nationalhymne Hermless von den McCalmans. Alles Lieder geschrieben mit Witz und einer warmherzigen Liebe zu den Menschen speziell seiner Heimatstadt Dundee. Man hätte ihn vom Stil her fast einem schottischen Dr. John nennen können, aber sein ausgeprägter Dialekt machte unmissverständlich klar, dass er durch und durch ein Sohn der schottischen Ostküste war. Der Krebs setzte seinem Leben und seiner Kreativität ein Ende. Mike Kamp ABDOURAHMANE GILBERT DIOP
20.08.1948, Senegal Wie wir erst kürzlich erfahren haben, ist der senegalesische Sänger, Perkussionist, Komponist, Autor, Bandleader und Schauspieler Abdourahmane Gilbert Diop bereits am 15. August 2012 im Alter von 63 Jahren in Berlin gestorben. Seine seit über zwanzig Jahren bestehende und regelmäßig auftretende Band Griot Music Company war der perfekte Mikrokosmos, um seine Lebensphilosophie abzubilden: Musiker aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen wachsen im engen Austausch mit- und aneinander und bringen das Publikum mit ihrer wilden Mischung aus Mbalax, Funk, Jazz, Salsa, Highlife und Soul ordentlich in Bewegung. Für neu in Berlin ankommende Musiker war der Sohn einer bedeutenden Griot-Familie häufig Anlaufpunkt und half gerne mit Kontak ten weiter oder engagierte sie gleich vom Fleck weg für seine Band. Aber Gilbert, dessen Bühnenpräsenz legendär war, war nicht nur eine große Integrationsfigur der Berliner Weltmusikszene, er arbeitete als Musiker und Komponist auch an der Komischen Oper, spielte eine der Hauptrollen in dem Film Die Farbe der See le, für den er mit seiner Band die Musik schrieb, und hatte Engagements am Teater des Westens und an der Schaubühne. Knapp zwei Wochen nach seinem Tod verabschiedeten sich Freunde und Kollegen mit einem großen Gedenkkonzert in der Werkstatt der Kulturen von dem Doy en der afrikanischen Musikszene Berlins, über den der Berliner Tagesspiegel einst schrieb: Der größte Trumpf, den Berlin an Perkussionskunst und Perkussionskultur zu vergeben hat, heißt Abdourahmane Diop. Würde dieser Perkussionist in New York leben, er würde von den Großen des Jazz wie auf dem Silber-Tablett herum gereicht. Sabine Froese |
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