FOLKER – Die musikalische Zukunft der Kapverden

Die musikalische Zukunft der Kapverden

Lura 2009
Mayra Andrade 2009; Foto: Jean-Marc Lubrano
Sara Tavares
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AUSWAHLDISKOGRAFIE:
Tété Alhinho, Voz (World Connection, 2004)
Mayra Andrade, Navega (Sony, 2007)
Cordas do Sol, Lume D’Lenha (Lusafrica, 2010)
Lura, Best Of Lura (CD + DVD; Lusafrica, 2010)
Tito Paris, Live In Lisbon At Club B. Leza (Lusafrica, 1998)
Carmen Souza, Protegid (Galileo, 2010)
Sara Tavares, Alive! In Lisboa (DVD + 2 CDs; World Connection, 2008)
Tcheka, Lonji (Lusafrica, 2007)
Nancy Vieira, Lus (World Village, 2009)

Carmen Souza 2010; Foto: Maria João Arcanjo
Nancy Vieira 2009; Foto: Catarina Severino

Fragt man Cesaria Evora, wer der nächste Star der Kapverden sein wird, überlegt sie nicht lange: „Lura! Lura ist eine sehr gute Sängerin.“ Kein Zweifel, Lura hat alles, was es zum Starruhm braucht. Sie besitzt eine volle, äußerst geschmeidige Stimme, ist hübsch, eine gute Tänzerin und lotet das kulturelle Erbe und die verschiedenen Rhythmen der Inseln in ganzer Vielfalt aus. Ihre soeben erschienene Best Of Lura enthält neben einem Duo mit Evora als Bonus eine DVD mit einem Konzertmitschnitt aus dem Jahr 2006. Im Stück „Raboita Di Rubon Manel“ lädt Lura die Batuku-Trommlerinnen Voz de Africa ein. Jung, hübsch und talentiert sind auch Mayra Andrade, Sara Tavares, Nancy Vieira und Carmen Souza. Geboren in Kuba, Lissabon und Guinea-Bissau, sind sie als Kinder kapverdischer Eltern in der halben Welt aufgewachsen. Kein Wunder, dass die Sängerinnen auf den aktuellen Alben die Rhythmen ihrer fernen Heimat mit Musikstilen aus aller Welt mischen. Andrade und Tavares singen zu sanft wiegenden, akustischen Klängen.

Tcheka 2007

Starke kapverdische Wurzeln besitzt die Musik von Nancy Vieira. Auf Lus, ihrer aktuellen, wunderschön stimmigen CD, finden sich aber auch brasilianische und andere lateinamerikanische Einflüsse. Einen großen Schritt weiter geht Carmen Souza. Ihrem Skatgesang unterlegt sie panafrikanische Rhythmen mit akustischem Jazz. Doch ihre Wurzeln verleugnet auch sie nicht: So heißt eines der Lieder ihrer letzten CD „Sodade“ – richtig, es handelt sich um die von Luis Morais und Amandio Cabral geschriebene Morna, die Cesaria Evora weltberühmt gemacht hat. Die Sängerin Tété Alhinho setzt auf die Kraft der Poesie und lässt sich auf Voz ausschließlich von einer gezupften Gitarre begleiten. Alhinho war früher Mitglied der einflussreichen Gruppe Simenteira, die in den Neunzigerjahren akustische Klänge auf den Kapverden wieder salonfähig machte. Wer genau hinhört, merkt, dass die beschwingten, leichtfüßigen und so gefühlvollen Lieder der Sängerinnen oft von Armut und Missständen handeln.

Martin Steiner

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Update vom
09.02.2023
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