FOLKER – Plattenprojekte

PLATTENPROJEKTE

Es gibt DVDs, CDs und spezielle Serien, die sich den herkömmlichen Kriterien einer Rezension entziehen. Gerade in einer Zeit, in der Tonträger preiswert produziert werden können, die Menge an Veröffentlichungen inflationär ist und gleichzeitig die Bedeutung des CD-Konzepts angesichts neuer verfügbarer Medien mehr und mehr in Frage gestellt zu sein scheint, sind anspruchsvolle Serien besonders wichtig. Engagierte Vorhaben, ganz gleich ob tatsächliche oder angebliche, müssen sich mit strengeren Maßstäben messen lassen als zum Beispiel eine ordinäre Kompilation. In diesem Heft schreibt LUIGI LAUER über

Africa –
50 Years Of Music

go! www.discograph.com

Africa – 50 Years Of Music
(Discograph/Alive 3218462)
18 CDs, 185 Tracks, 80 Seiten Booklet engl./franz.

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Klar, dass es schon länger Musik in Afrika gibt als nur fünfzig Jahre. Aber 1960 wurden die meisten afrikanischen Länder unabhängig, eine Zäsur, die nicht ohne Einfluss auf die Musik blieb. Denn nun konnte man wieder ungehindert spielen, wie einem die Kora gewachsen war, ohne auf die Kolonialherren Rücksicht nehmen zu müssen. Und was davor veröffentlicht wurde, gehört zum größten Teil in die Africa – 50 Years Of Music Kategorie Feldaufnahmen. Wo das nicht der Fall war und ein einzelnes Lied von Bedeutung, hat man für die vorliegende Zusammenstellung auch Ausnahmen gemacht – wie etwa im Fall Grand Kalles mit „Independance Cha Cha“ von 1955 oder E. T. Mensahs mit „Ghana Freedom“ von 1956. Für Oum Kalsoum hat man gar bis 1944 zurückgeblättert.

Je drei CDs gibt es für West-, Ost-, Nord-, Süd- und Zentralafrika, und noch mal drei für die lusofonen (portugiesischsprachigen) Länder, also Angola, Mosambik, Kap Verde, Guinea-Bissau und São Tomé & Príncipe. Das ist schon mal eine geballte Ladung von achtzehn Alben. Die CDs sind grob sortiert nach dem Erscheinungsjahr der Tracks. Man ist versucht, nachzusehen, welche wichtigen Künstler denn fehlen. Natürlich wird man fündig. Aber damit macht man es sich zu leicht. Denn zum einen muss man die altbekannten Stars nicht groß runterbeten und schafft lieber Platz für solche, die hierzulande zu Unrecht kaum bekannt sind. Und es ist immer auch eine Lizenzfrage, vom Geschmack gar nicht zu reden.

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Update vom
09.02.2023
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Dieser Text ist nur ein Auszug des Original-Artikels der Print-Ausgabe!

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