PLATTENPROJEKTE
Es gibt DVDs, CDs und spezielle Serien, die sich den herkömmlichen Kriterien
einer Rezension entziehen. Gerade in einer Zeit, in der Tonträger preiswert
produziert werden können, die Menge an Veröffentlichungen inflationär ist und
gleichzeitig die Bedeutung des CD-Konzepts angesichts neuer verfügbarer Medien
mehr und mehr in Frage gestellt zu sein scheint, sind anspruchsvolle Serien
besonders wichtig. Engagierte Vorhaben, ganz gleich ob tatsächliche oder
angebliche, müssen sich mit strengeren Maßstäben messen lassen als zum Beispiel
eine ordinäre Kompilation. In diesem Heft schreibt ULRICH JOOSTEN über
www.rounder.com
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WOODY GUTHRIE
My Dusty Road
(Woody Guthrie Legacy/Rounder Records 011661-1162-2, www.rounder.com
)
4 CDs in einer limitierten Box, 68-seitiges Begleitbuch
Woody’s Greatest Hits, 13 Tracks, 37:04
Woody The Agitator, 12 Tracks, 35:50
Woody’s Roots, 14 Tracks, 40:58
Woody, Cisco And Sonny, 15 Tracks, 43:00
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WOODY GUTHRIE
My Dusty Road
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Seit Einführung der CD sind zahlreiche unterirdisch schlechte bis exzellente
Anthologien mit Liedern des „Dust-Bowl-Balladeers“ Woody Guthrie auf den Markt
gebracht worden, jenes Mannes, der die inoffizielle amerikanische Nationalhymne
„This Land Is Your Land“ verfasste und wie kaum ein anderer Einfluss auf die
amerikanische und internationale populäre Musikszene hatte. Bisher gab es zwei
Standardanthologien: Die sorgsam digital überarbeitete und editierte Sammlung
von Rounder Records enthält auf drei CDs Lieder und Texte, die der
Volksliedforscher Alan Lomax für die Library of Congress mit Guthrie aufnahm.
Daneben liegt eine ebenso sorgfältig restaurierte 4-CD-Box des Smithsonian
Institute vor, die der Studiopionier Moses „Moe“ Asch für sein Folkways-Label
produzierte. Ein Großteil dieser Aufnahmen wurde nun von Rounder – als
Start der Woody Guthrie Legacy Series in Zusammenarbeit mit dem
Woody-Guthrie-Archiv – unter dem Titel My Dusty Road in
herausragender Klangqualität neu veröffentlicht.
Alle früheren Anthologien haben leider den kleinen Schönheitsfehler, dass ihr
Klang „historisch“ ist. Gesang und Instrumente hören sich flach und dumpf wie
durch ein Telefon an und werden durch starke Oberflächengeräusche überlagert.
Selbst modernste digitale Studiozauberei kennt Grenzen, die im Falle des
Woody-Guthrie-Kanons bislang durch die Beschaffenheit des Ausgangsmaterials
vorgegeben waren. In den letzten Jahren des Zweiten Weltkrieges waren
erdölbasierte Rohstoffe rationiert, rar und teuer, viele Platten mussten auf
minderwertigen Schellack gepresst werden. Besseres Ausgangsmaterial lag auch für
alle bisher veröffentlichten Guthrie-Anthologien einfach nicht vor. Bis jetzt ...
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FOLKER auf Papier
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