Von der Macht des Gesangs |
„Ich glaube, dass nicht nur Lieder geschrieben werden müssen. Es muss auch gehandelt werden. Die Welt wird nicht durch Songs, sondern nur durch Aktionen gerettet werden. Das zentrale Motto muss sein: ‚Denke global und handle vor Ort.‘“ Von diesem Motto hat sich Pete Seeger sein Leben lang leiten lassen – in seinem Kampf für Gerechtigkeit, gegen den Vietnamkrieg, gegen die Zerstörung der Natur, gegen den Kapitalismus. Für den Publizisten und Bruce-Springsteen-Biografen Dave Marsh ist Pete Seeger nicht nur die Inkarnation einer musikalischen, sondern auch einer politischen Kultur: „Er steht für einen humanen Sozialismus oder für einen sozialistischen Humanismus. Er hat eine Vision von Gerechtigkeit und Frieden. Pete hat uns gezeigt, dass wir viel mehr erreichen können als wir glauben.“ Für seine Haltung und für seine Musik ist der Musiker und Aktivist oft geehrt worden – nachdem er in seinem Land Opfer der antikommunistischen Hexenjagd der Fünfzigerjahre wurde und viele Jahrzehnte von den US-Bildschirmen verbannt war. Im Februar 2009 bekam er für seine CD Pete Seeger At 89 einen Grammy in der Kategorie „Best Traditional Folk Album“. Und im März nahm sein Enkel Tao Rodriguez-Seeger in Stockholm für ihn den Freemuse Award 2009 entgegen. Die in Kopenhagen ansässige Organisation, die sich gegen die Zensur von Musik engagiert, würdigte damit Seegers lebenslangen Einsatz für die künstlerische Freiheit. Er selbst macht sich bekanntlich nicht viel aus Ehrungen. Das hält den Folker! aber nicht davon ab, dem großen, alten Mann der Folkmusik zu seinem runden Geburtstag am 3. Mai zu gratulieren. Und zwar unter anderem, indem wir Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zu Wort kommen lassen mit ihren Gedanken und Gefühlen anlässlich Pete Seegers Neunzigstem.
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Dies hier ist nur ein Auszug des Original-Artikels der Print-Ausgabe! |
Die Macht des Gesangs
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