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Von der Zerbrechlichkeit menschlicher Beziehungen und politischem Engagement

JACKSON BROWNE

Singer/Songwriter mit Grundsätzen

Auswahldiskografie:
Jackson Browne
(Asylum, 1972)
Late For The Sky
(Asylum, 1974)
Running On Empty
(Asylum, 1977)
Lives In The Balance
(Asylum, 1986)
World In Motion
(Elektra, 1988)
Looking East
(Elektra, 1996)
The Naked Ride Home
(Elektra, 2002)
Time The Conqueror

   (Inside Recordings/ADA, 2008)

Jackson Browne unterwegs:
15.04.09: Berlin, Arenatheater
17.04.09: Köln, E-Werk
18.04.09: Tuttlingen, Stadthalle
20.04.09: Stuttgart, Theaterhaus
21.04.09: Erlangen, Heinrich-Lades-Halle
23.04.09: München, Circus Krone

go! www.jacksonbrowne.com

Im vergangenen Oktober beging Jackson Browne seinen sechzigsten Geburtstag. Der US-Singer/Songwriter machte sich dafür mit einem neuen Album selbst ein Geschenk, dem ersten nach über sechs Jahren. Das war mitten im Präsidentschaftswahlkampf, in dem der streitbare Künstler sogar gegen die Republikaner wegen Urheberrechtsverletzung vor Gericht zog, weil die Republikaner seinen Song „Running On Empty“ für einen Werbespot benutzt hatten, der sich über Barack Obama lustig machte. „Mit diesem Vorgehen wurde der Eindruck erweckt, ich würde McCain unterstützen. Dabei bin ich ein absoluter Gegner seiner Politik, die zu neunzig Prozent mit der von Bush übereinstimmt. Die Republikaner glauben, machen zu können, was sie wollen.“ Brownes Unmut über die politischen und gesellschaftlichen Zustände in den USA ist auch auf seiner aktuellen CD Time The Conqueror unüberhörbar. Damit kommt er im April auf Deutschlandtournee.

Von Michael Kleff

Wenn Faschismus per
Definition unter anderem die
Übernahme der Regierung
durch die Konzerne bedeu-
tet, dann befinden wir uns
gerade in diesem Zustand.

Seine größten Erfolge feierte der Musiker Mitte der Siebzigerjahre. Mit Glenn Frey von den damals noch unbekannten Eagles schrieb er 1972 deren Hitparadenerfolg „Take It Easy“. In Martin Scorseses Film Taxi Driver tanzen Jugendliche zu „Late For The Sky“, dem Titelsong seines Albums aus dem Jahr 1974. Doch schon vor Veröffentlichung seiner ersten LP zwei Jahre zuvor, hatte er Erfolge als Songwriter. So machten drei Browne-Kompositionen auf Nicos 1968er Album Chelsea Girl den 1948 in Heidelberg geborenen Sohn eines Angestellten der US-Armee zum Geheimtipp. Der Musiker, der vor seiner Solokarriere auch ein kurzes Gastspiel bei den Countryrockpionieren von der Nitty Gritty Dirt Band gegeben hatte, entwickelte schnell seinen eigenen Stil, den er, von wenigen Ausnahmen abgesehen, bis heute pflegt. An seinem Westküsten-geprägten Folkrock feilte er mit Unterstützung vieler bekannter Kollegen, unter anderem David Lindley, David Crosby, Clarence White und Russell Kunkel.

Jackson Browne

Auch wenn seine frühen Lieder vor allem von sehr persönlichen Geschichten geprägt waren – so zum Beispiel nach dem Selbstmord seiner ersten Frau Phyllis 1976 der Song „Here Come Those Tears Again“ -, zeigte sich Jackson Browne von Anfang an sehr engagiert in gesellschaftlichen Fragen. So trat er bereits Ende der Siebzigerjahre mit Bonnie Raitt und Graham Nash für Musicians United For Safe Energy (MUSE) auf. 1985 beteiligte er sich an Little Stevens Antiapartheidprojekt „Sun City“. Auf dem ein Jahr später veröffentlichten Album Lives In The Balance thematisierte er die sogenannte Kanonenbootpolitik der Reagan-Ära gegenüber Mittelamerika. Vor zehn Jahren trat er in Nashville gemeinsam mit Emmylou Harris, Steve Earle und den Indigo Girls bei einer Veranstaltung gegen die Todesstrafe auf. Bis heute ist er vor allem in der Umweltschutz- und Antikernkraftbewegung aktiv. So ist es nicht verwunderlich, wenn aus einem Gespräch mit Jackson Browne über sein neues Album urplötzlich eine politische Unterhaltung wird, bei der er zu einer nicht enden wollenden Klage über die letzten Machthaber im Weißen Haus ansetzt.


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