LABELPORTRÄT
NR. 36
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GO’ Danish Folk Music

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Es gibt durchaus einige Gründe, auf unsere nördlichen Nachbarn neidisch zu sein. Das kleine Völkchen der Dänen mit seinen zirka fünfeinhalb Millionen Menschen besitzt folkmusikalisch alles das, was das verhältnismäßig riesige Deutschland so nicht hat: universitäre Studiengänge für die heimische Volksmusik, daraus Erling Olsen resultierend eine relativ große Anzahl bestens ausgebildeter Musiker und Musikerinnen, die landeseigene Musik neu und frisch interpretieren, und mit dem Folkemusikkens Fælles Sekretariat – dem Danish Folk Council („dänischer Folkrat“) unter der Leitung von P. B. Guldbrand – eine bestens funktionierende Lobbyorganisation, die tatsächlich Dinge spürbar bewegt. Und es hat Plattenfirmen, die gute Musik verbreiten. Eine davon feierte 2007 ihr Zehnjähriges. Nicht irgendein Label, sondern klar und nachweisbar das dänische Label für Folk: GO’ Danish Folk Music.

„Mit Folkmusik kannst du zwar nicht reich werden, es ist Minderheitenmusik, aber es gibt immer wieder Künstler, Gruppen oder junge, hoffnungsvolle Nachwuchsmusiker, die sind so gut, die sollten veröffentlicht werden.“

Von Mike Kamp

Eigentlich hatte Erling Olsen 1997 keine Plattenfirma im Kopf. Der Fiddlespezialist für traditionelle skandinavische Musik, der seit 1980 in der Band Spælimenninir aktiv ist, war damals eigentlich nur enttäuscht von der Tatsache, dass man dänische Folkmusik im eigenen Land nicht problemlos im Laden erhalten konnte. Genau das wollte er ändern und versuchte es zuerst bei arrivierten Vertrieben. Die winkten nur müde ab. Folkmusik? Dazu auch noch dänische? Nein danke, damit ist keine müde Øre zu verdienen. Was also blieb dem positiv denkenden und tatkräftigen Unterstützer der einheimischen Szene anderes übrig als die Sache selbst in die Hand zu nehmen. GO’ Danish Folk Music war das Resultat, ein Vertrieb für dänische Folkmusikerinnen und -musiker, „damit die Jungs und Mädchen ihre CDs unter dem Bett hervor oder aus dem Schuppen herausholen konnten. Und entstauben mussten sie ihre Silberlinge auch noch!“, wie sich Olsen schmunzelnd erinnert. Der dänische Labelname bedeutet übrigens soviel wie „gut“ oder gar „ausgezeichnet“ (und das Apostroph ist Bestandteil der Lautschrift), wobei die vorwärtsweisende englische Übersetzung ausdrücklich auch gerne als Interpretation akzeptiert wird.


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