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Aus dem Himmel gegriffen

GISBERT ZU KNYPHAUSEN

Mund-zu-Mund-Propaganda im Internet

Gruppe Gutzeit
           Gisbert zu Knyphausen

CD:
Gisbert zu Knyphausen

  (Pias Recordings/Rough Trade, 2008)

go! www.gisbertzuknyphausen.de
go! www.myspace.com/gisbertzuknyphausen
go! www.omaha-records.de

Gisbert zu Knyphausen – das ist tatsächlich sein richtiger Name – galt für die Süddeutsche Zeitung bis vor Kurzem noch als „der interessanteste ungesignte Songwriter der Nation“. Das Etikett „ungesignt“ ist immerhin mittlerweile Vergangenheit. Das jetzt bei Pias erschienene Debütalbum des 29-jährigen Liedermachers hat allerdings eine ungewöhnliche Geschichte, die dem Community-Charakter von Myspace zu verdanken ist: Knyphausen konnte über dieses Netzwerk der Gleichgesinnten und „Freunde“ ein in kurzer Zeit anwachsendes Publikum so begeistern, dass es zum Plattenvertrag nur noch ein kleiner Schritt war. Das Geheimnis seines Erfolges besteht in einer speziellen Mischung aus deutschen Texten, Melancholie in der Sprache sowie bis zur Verwegenheit gehender persönlicher Ehrlichkeit. Dennoch ist Gisbert zu Knyphausen keiner, der sich in der Nachfolge von Sängern und Liedermachern wie Wecker oder Degenhardt sehen würde. Seine Songs, konstatiert er im Folker! -Gespräch, seien einfach das Ergebnis seiner Vorlieben und seines Wunsches nach Authentizität. Und authentisch klingt er, egal ob in der Intimität eines Solokonzerts mit Gitarre oder mit der Intensität einer kompletten Band im Hintergrund ...

Von Carina Prange

In der Musik und den Texten
kommt die melancholische
Seite in mir raus, die sonst
nicht immer so stark ist.
Fröhliche Lieder zu schreiben
fällt mir sehr schwer.

Gisbert, wie kam es, dass du dich für deutschsprachige Lieder entschieden hast, in Zeiten, wo Liedermacher wie Konstantin Wecker oder Klaus Hoffmann zwar noch Hörer haben, aber nicht wirklich „in“ sind?

Ich habe erst versucht, Lieder auf Englisch zu schreiben. Da sind auch zwei, drei bei rumgekommen, die ich aber nicht so toll fand. Und dann dachte ich, probier es mal auf Deutsch. Das war eine spontane Entscheidung, einfach ein Versuch. Und als Freunde von mir die Lieder gut fanden, habe ich weitergemacht.

Was hältst du von dem für Englisch gerne angeführten Argument des „internationalen Erfolgs“?

Das ist Schwachsinn. Klar, man hat dann natürlich ein größeres Publikum. Aber man muss ja das machen, worauf man Lust hat, nicht sich danach richten, was größeren Erfolg bringen wird. Natürlich hätte ich Lust, Konzerte in Skandinavien oder sonstwo spielen zu können. ( lacht ) Was natürlich mit deutschsprachigen Liedern nicht wirklich funktioniert. Aber deswegen englische Texte zu schreiben, das wäre ein bisschen komisch.

Deine CD enthält Balladen und rockige Stücke. Auf welchem Gebiet fühlst du dich am ehesten zu Hause?

Im Moment habe ich Lust, dass es noch bandlastiger wird. Aber ich spiele ja auch viele Konzerte alleine, und dann macht es mir durchaus Spaß, in der Art des Liedermachers nur mit Akustikgitarre dazustehen.


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im Folker! 6/2008