„Ich bin in einer |
Auswahldiskografie: Irjendwo dovöre, wo de Stroß ophöt ... (LP und Textbuch; Eigenverlag, 1986) Minsche (LP und Textbuch; Eigenverlag, 1989) Heinrich Böll „Mer kumme wick her.“ (Chlodwig Musik, 1993) Museum (Lauk Music + Medien, 1997) 1848 vun unge (Westpark Music, 1998) Logbuch 1 (Westpark Music, 1999) Mond-Marie (Westpark Music, 2008) Bibliografie: Och dat, mi Hätz, es kölsch – Gesammelte Texte 1971- 2002 (Weilerswist: Landpresse, 2004) Lück sin och Minsche – Enzyklopädie der Kölner Redensarten (mit Christa Bhatt; Hrsg. Akademie för uns kölsche Sproch der SK Stiftung Kultur, Köln: Greven Verlag, 2008) www.rollybrings.de |
Geboren 1943. Seemann, Hilfsarbeiter, Maschinenschlosser, Lehrer, daneben immer Gewerkschafter, Musiker, Autor und einer der kritischsten und pointiertesten Mundartliedermacher in Deutschland. Längere Zeit war es ruhig um Rolly Brings – weg vom Fenster war er jedoch nie. Beschäftigt, sein Leben und sein literarisches Schaffen seit den Sechzigerjahren neu zu sichten und sortieren – das ja. Brings ging vor drei Jahren als Lehrer in den Ruhestand. Dieser Übergang in einen weiteren Lebensabschnitt und die Auflösung der damaligen Rolly-Brings-Band waren Zäsuren, nach denen der Kölner zunächst einfach nur zur Ruhe kommen wollte.
Von Ulrich Joosten
Nach Konzept-CDs mit kölschen Heinrich-Böll- und Charles-Bukowski-Übertragungen, eigenen antifaschistischen Liedern, einem Album über Bilder im Museum Ludwig sowie einer CD zur 1848er Revolution in Köln war das letzte Projekt vor neun Jahren Logbuch 1 – vertonte Brings-Lyrik auf Hochdeutsch, ehe die damalige Rolly-Brings-Band auseinanderging „ Logbuch 1 “, erinnert Brings sich, „war zunächst ein Lyrik- und Textband. Die zwölf oder dreizehn Songs, die daraus entstanden, waren für mich sehr wichtige Sachen; wahrscheinlich der Versuch, aus einer mir von außen zugewiesenen ‚Kölschrolle‘ wegzukommen. Ich hatte mich einfach nicht mehr wohl gefühlt, nicht mehr wiedergefunden. Und weil einige der Mitmusiker damals ins Profilager wollten, habe ich das Bänd-Projekt für beendet erklärt.“
„Nachdem lange Zeit etwas |
Doch ein Leben ohne Musik, gesteht Brings, sei für ihn wie ein Leben ohne Brot: „Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Ich hatte aber nicht das Ziel, wieder mit einem Programm aufzutreten. Was nicht heißt, dass ich nicht weiterhin privat in der Küche mit meinen Freunden und meinen Kindern musizierte. Je älter ich werde, desto größer wird mein Bedürfnis, allein zu sein, spazieren zu gehen, mit dem Fahrrad zu fahren, die Sonne und das Rauschen des Rheins auf mich wirken zu lassen und den Wind in den Ohren zu haben – und plötzlich entstehen dann wieder Bilder. Ich habe ganz langsam wieder angefangen, Gedanken zu ordnen, Melodien zu pfeifen. Nachdem lange Zeit etwas in mir wie betäubt gewesen war, kam die Kreativität langsam wieder zurück.“
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