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Lieber ein Lied über eine tote Maus statt „Für Elise“

BETTINA SCHELKER

Singende Boxerin und Kinderfreundin


The Honeymoon Is Over


Diskografie:
Durst
(Foundagirl, 1999)
Klischee
(Foundagirl, 2002)
Willkommen
(Foundagirl, 2004)
The Honeymoon Is Over
(Foundagirl, 2007)
Neue Generation
(mit Menschenskinder;
   Freie Liebe/Universal, 2008)

Bettina Schelker unterwegs:
06.11.08: Köln, Underground*
07.11.08: Utrecht (NL), Tivoli*
08.11.08: Louvière (B), La Taverne du Théâtre
09.11.08: Dortmund, FZW*
10.11.08: Frankfurt, Schauspiel*
11.11.08: Basel (CH), Parterre*
12.11.08: Winterthur (CH), Salzhaus*
13.11.08: Dornbirn (A), Spielboden*
15.11.08: Wien (A), Wuk*
* vor Chumbawamba

go! www.bettinaschelker.ch
go! www.myspace.com/bettinaschelker
go! www.foundagirl.com
www.menschenskinder.tv

Bettina Schelker ist im wahrsten Sinne des Wortes eine starke Persönlichkeit. Als ehemalige Schweizer Boxmeisterin hat sie es aber nicht nur in den Armen, auch als Singer/Songwriterin kann die 1972 geborene Baslerin bereits auf eine bemerkenswerte Karriere zurückblicken. Ihre Lieder haben Spuren hinterlassen in den deutschen und Schweizer Charts. Und auf der Bühne, wo sie inzwischen nicht nur im deutschsprachigen Raum, sondern auch in vielen Ländern Europas und in den USA viele Fans gefunden hat. Neben der Musik betreibt sie zudem ein eigenes Label, unterrichtet Kinder in ihrer Privatschule und engagiert sich für die Rechte sozialer Minderheiten.

Ich wusste, ich
muss ein Instrument
lernen, das mich
unabhängig und
flexibel macht.

Von Dieter Kindl

Wenn es um „ihre“ Musik geht, war Bettina Schelker schon immer sehr eigensinnig. Begonnen hat das mit zehn, wo sie ihren Klavierlehrer zur Verzweiflung brachte, weil sie partout nicht nach Noten spielen wollte. Oder, statt „Für Elise“ zu üben, lieber ein Lied für ihre verstorbene Maus komponierte. Als Elfjährige stand sie dann zum ersten Mal vor einem Mikrofon, und seitdem hat sie das Bühnenfieber nicht mehr losgelassen. Später sang sie in Schülerbands, was ihr aber auf die Dauer „irgendwann zu langweilig“ wurde. Sie begann eigene Texte zu schreiben, die sie zum Teil auch mit eigener Band spielte. Zufrieden war sie damit allerdings nie. „Ich wusste, ich muss ein Instrument lernen, das mich unabhängig und flexibel macht. Von meiner Tante habe ich dann eine alte Gitarre geschenkt bekommen und übte täglich mehrere Stunden wie wild.“

Bettina Schelker

Mit siebzehn hatte Schelker dann genügend Songs beisammen, um ein eigenes Programm zu gestalten. Mundartsongs wohlgemerkt, was damals überhaupt nicht angesagt, ja, sogar verpönt war. Mangels Auftrittsmöglichkeiten ging sie auf die Straße und spielte dort. „Straßenmusik ist ein hartes Pflaster. Die Leute haben generell nie Zeit, und da lernst du schnell, wie man Aufmerksamkeit kriegen kann. Welche Songs sich eignen, welche nicht. Diese Erfahrungen möchte ich nicht missen.“ Diese „Schule“ machte sie auch fit für die „richtige“ Bühne, wo sie immer häufiger auftreten konnte. Auch mit Band spielte sie nun wieder: als Bettina Schelker und Polschtergruppe bekam sie nicht nur mehrere Auszeichnungen, sondern 1996 auch einen Plattenvertrag bei Polygram. Dort sah man sie allerdings wohl eher als Alibiverpflichtung für den heimischen Markt, denn die erhoffte Unterstützung hinsichtlich Promotion, Tourneebetreuung usw. blieb aus.

Unzufrieden mit dieser Situation, konnte sich Bettina Schelker aus dem Majorvertrag wieder lösen. Zumal sie nicht andauernd einem Hit nachlaufen wollte, den das Label von ihr erwartete. Sie baute sich ihr eigenes Studio auf, gründete das Plattenlabel Foundagirl Records und produzierte ihr erstes Soloalbum Durst , das sowohl beim Publikum als auch bei der Kritik gut ankam. Sie kümmerte sich um Auftritte, brachte die CDs im Rucksack zu den Plattenläden und verkaufte sie bei ihren Konzerten. „Ich habe so natürlich viel mehr Geld verdient, weil jetzt alles in meine Tasche floss. Da konnte man so richtig die Energie spüren. Ich bin froh, dass ich diesen Weg gegangen bin, ich habe sehr viel gelernt dabei. Allerdings war es auch stressig.“ Um sich finanziell über Wasser zu halten, musste sie immer wieder nebenbei jobben, aber irgendwann ergab es sich, dass sie mit der Musik genug verdiente. 2002 wagte sie dann den Sprung und machte sich als Musikerin selbstständig.


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im Folker! 6/2008