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AUS DER SCHATZTRUHE
ISRAELS

Das TFF hebt mit dem diesjährigen Länderschwerpunkt einige Perlen der israelischen Musik

Israel feiert in diesem Jahr den sechzigsten Jahrestag seiner Staatsgründungs. Zahlreiche Veranstaltungen widmen sich deshalb auch in Deutschland dem Land, das sich als einzige Demokratie im Nahen Osten sieht – politisch, aber auch kulturell. Das TFF tut dies mit seinem diesjährigen Länderschwerpunkt. Mit dem kleinen Ausschnitt aus der aktuellen Weltmusikszene des Landes wird schnell deutlich, dass die Klänge Israels vielfältig und spannend sind. Sie haben nur wenig mit dem Klischee von Klezmer und Horas in unseren Köpfen zu tun.

Von Claudia Frenzel

Termine Israel-Schwerpunkt
beim TFF.Rudolstadt:

Freitag, 04.07.08
19:30 Yasmin Levy, Neumarkt
20:15 Mate Yehuda, Markt
24:00 Amal Murkus & Thüringer Sinfoniker
  Rudolstadt, Heidecksburg, Große Bühne
00:30 Izabo, Heine-Park, Konzertzelt

Samstag, 05.07.08
13:45 Mate Yehuda, Markt
15:00 Sameer Makhoul, Theater
16:30 Victoria Hanna, Stadtkirche
18:00 Izabo, Burgterrasse
21:30 Mate Yehuda, Markt
24:00 Tizmoret, Konzertzelt
01:00 Sheva, Heine-Park, Große Bühne

Sonntag, 06.07.08
13:00 Mate Yehuda, Tanzzelt
13:30 Victoria Hanna, Konzertzelt
14:45 Tizmoret, Heidecksburg, Große Bühne
17:00 Yasmin Levy, Stadtkirche

Kontakte und
aktuelle Veröffentlichungen:


Tizmoret
go! www.myspace.com/tizmoret
Tizmoret
(Nada Records, 2005)

Izabo
www.izabo.co.uk,
go! www.myspace.com/izaboband
Superlight
(Labeleh, 2008)

Sheva
go! www.sheva.net,
go! www.myspace.com/shevaisrael
Live In Australia
(NMC Music, 2005)

Sameer Makhoul
Athar
(Magda, 2004)

Izabo Bisher überschatten die täglichen Nachrichtenbilder aus der Region die Tatsache, dass die Musikszene Israels eine wahre Fundgrube ist. Vor allem in den letzten Jahren hat sich dort eine agile, frische und spannende Szene entwickelt, die darauf wartet, sich auch international präsentieren zu können. Jedoch trägt der Nahostkonflikt auch dazu bei, dass die Einladungen für israelische Musiker längst nicht so selbstverständlich sind, wie die Präsentation der Musik anderer Konfliktregionen der Welt auf europäischen Festivals. Aber auch außerhalb der Weltmusikszene gelang nur wenigen israelischen Künstlern in der Vergangenheit der internationale Durchbruch. Erfolge wie sie einst Sängerin Ofra Haza feierte, die mehrere Wochen an der Spitze der deutschen Charts stand, gelangen vielen anderen Künstlern nicht. Momentan sieht es zwar so aus, als könne Yael Naim dank Sameer Makhoul & Itamar Doari eines Werbetrailers für einen großen Computerhersteller wieder ein solcher Name werden, doch typisch israelisch ist ihre Musik nicht.

Tizmoret Wie aber klingt israelische Musik? Sie mit einem Wort zu beschreiben, ist nahezu unmöglich. Die Mischung von Stilen und Klängen, die ganz selbstverständlich in dem Einwanderungsland Israel zusammenkommen, zeichnet sie aus. Lange hat es nach der Staatsgründung gedauert, ehe sich dieser Sound entwickelt hat, lange pflegten die verschiedenen Einwanderer das eigene Kulturgut, lange begnügte man sich mit der Übersetzung verschiedener Liedtexte ins Hebräische, um es als eigene Musik zu deklarieren. Erst in den Sechziger- und Siebzigerjahren spielten dann die Musikkulturen der Neueinwanderer eine größere Rolle für die israelische Identität und wurden als Gemeingut gepflegt. Sie bildeten fortan die Grundlage für eine neue und moderne israelische Pop- und Rockmusik, die sich heute mit beinahe allen Stilen mischt – von arabischer und afrikanischer Musik bis hin zu Reggae, HipHop und Weltmusik. Die israelischen Superstars von heute haben irakische, russische, nordafrikanische oder gar deutsche Wurzeln. Diese fließen selbstbewusst in die eigene Musik ein und verbinden sich mit Pop- und Rock- ebenso wie mit ethnischen Musikelementen.

Sheva Nur eines findet man selten: die Erfüllung des romantischen europäischen Klischees vom Klezmer. Die alte Musik der osteuropäischen Juden spielte eine viel kleinere Rolle, als man hierzulande – beflügelt vom europäischen und amerikanischen Klezmerrevival der Siebziger- und Achtzigerjahre – annehmen möchte. Klezmer ist und war kaum mehr als traditionelle Musik, die gelegentlich auf Hochzeiten oder Familienfeiern zu hören war. Inzwischen gibt es hier aber tatsächlich ein Revival, denn die Musik wird seit wenigen Jahren von jungen israelischen Künstlern wiederentdeckt.


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