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Gerd Köster & Frank Hocker

DIE LUFT IST NOCH LANGE NICHT RAUS

GERD KÖSTER UND
FRANK HOCKER

Erdige Songs über verlorene Lieben und satirische Seitenhiebe auf alle Hochstapler, Aufschneider und Erbsenzähler

Diskografie Köster & Hocker:
Dreckelije Krätzje
(Chlodwig Musik, 1996)
Final verseucht
(Pavement Records, 2001)
Frisch
(Pavement Records, 2004)
Silberhochzeit
(Pavement Records, 2005)
Jedrisse, Baby
(Pavement Records, 2007)

Köster & Hocker unterwegs:
05.-06.03.08: Köln, Nightclub Pascha (Trio)
07.03.08: Königswinter, Bungertshof (Trio)
14.03.08: Karlsruhe, Jubez (mit Band)
04.04.08: Düren, Komm (Trio)
06.04.08: Pulheim, Walzwerk (Trio)
17.-18.04.08: Köln, Gloria (mit Band)
25.-27.04.08: Köln-Porz, Eltzhof („Kölsch Milljö“)
02.-04.05.08: Köln-Porz, Eltzhof („Kölsch Milljö“)
09.05.08: Worringen, Hotel Matheisen (Trio)
10.-11.05.08: Köln-Porz, Eltzhof („Kölsch Milljö“)
16.05.08: Klettenberg, ABS (Trio)

go! www.gerd-koester.de

Es gibt sie noch: die Freundschaft, auf die man bauen kann, und den Freund, mit dem man dieselbe Vorliebe für trockenen Riesling teilt und den Schmerz über das verlorene Spiel der heimischen Fußballmannschaft. Gerd Köster und Frank Hocker sind so ein Gespann: selbe Stadt, selbe Schule, selber Humor. Seit 25 Jahren schwimmen sie auch musikalisch auf selber Wellenlänge. Die Jeilen Träumer, Schroeder Roadshow und The Piano Has Been Drinking heißen die gemeinsamen Bands aus vergangenen Zeiten. 2005 erschien ihr Album Silberhochzeit. Die Rekapitulation eines gemeinsamen Lebens zwischen Verstärkern, Scheinwerfern, Kabeln und Mikrofonen. Seit einigen Jahren treten die „melancholischen Frohnaturen“ aus Köln schlicht als Duo Köster & Hocker auf, mit wechselnden Begleitbands. Ihr jüngstes Album erschien im Oktober 2007: Jedrisse, Baby. Fiebrige Balladen und tiefgründige Blödeleien in gossenreinem Kölsch zwischen Rock, Scat, Funk, Rhythm ’n’ Blues und Irish Folk.

Von Sylvia Systermans

Gerd Köster Frank Hocker

Wer Dialekt singt, rekrutiert seine Fans naturgemäß aus der lokalen Szene. Wer darüber hinaus wirken will, hat es schwer. Die Lieder von Gerd Köster und Frank Hocker in „gossenreinem Kölsch“ machen da keine Ausnahme. Anfang der Neunzigerjahre war das noch anders. Da boomten Songs in kölschem Slang. The Piano Has Been Drinking, Brings, BAP, L.S.E. und karnevalsnahe Bands wie die Bläck Fööss und die Höhner tönten weit über Kölns römische Stadtmauern hinaus. Was diesen Boom ausgelöst hat und warum er wieder verebbt ist, darüber kann Gerd Köster nur spekulieren – wie über den anhaltenden Erfolg von BAP. „Der bleibt ein Phänomen und ist wohl nicht wiederholbar.“ Vielleicht hat es mit dem Bild in den Medien zu tun, das der Kölner an sich von sich selbst und seiner rheinischen Heimatstadt gerne zeichnet. „Was die Leute heute von Köln mitkriegen, das ist Karneval. Das ist volkstümlich, und wenn davon jetzt jemand in Hannover zum Beispiel hört – ‚Ach ja, das sind die Pappnasen, da braucht man nicht hingehen.‘ Oder aber sie kommen zu unseren Konzerten und erwarten, dass wir pappnasig daherkommen und sind dann enttäuscht.“ Denn so viel steht fest: Mit der schunkelfesten „Frohsinns-Hisbollah“, wie Gerd Köster die Liebhaber des Sitzungskarnevals bissig nennt, haben er und Frank Hocker nichts zu tun. „Aus neurologischen Gründen“, schiebt er schmunzelnd hinterher.

„Zum Teil sind es Geschichten, die
ich genauso erlebt habe, meistens
sind es aber zusammengesetzte Geschichten.
Ein Teil ist real, ein bisschen ist
dazufantasiert.“ (Gerd Köster)

Stattdessen erzählt er auf seiner jüngsten CD Jedrisse, Baby zur Musik von Gitarrist Frank Hocker selbsterlebte, weitergedachte, erträumte und erlittene Geschichten aus dem Alltag. Wenn er in dem Gassenhauer „Schlau“ den Klugscheißern dieser Welt übers Maul fährt, Schäng, Hannes und Otto beim Lotto spielsüchtig ums Goldene Kalb tanzen lässt, eine bluesige Ballade von der Eckkneipe im Endstadium anstimmt oder eine irisch anmutende Hommage auf beständige Freundschaft. Der Ausdruck „Jedrisse, Baby“ meint dabei zunächst ganz allgemein „Trennungsschmerz“.


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