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Zu Gast beim
10. Venner
Folk Frühling

Auswahldiskografie:
Volksmusik in schwierigen Zeiten
(Trikont, 1983)
Gegen den Rhythmus der Zeit
(Trikont, 1985)
Gfnga hams es!
(Trikont, 1993)
Dezember
(Trikont, 2002)
Klangräume
(Trikont, 2005)
Dreissig
(Trikont, 2007)

Fraunhofer Saitenmusik unterwegs:
02.03.08: Lehe, Kirche
07.03.08: Traunstein, Nuts
09.03.08: Riedenburg, Fuchsstadl
13.03.08: Steinebach, Raabes Wirtshaus
28.03.08: Bad Tölz, Kleiner Kursaal
04.04.08: Wendelstein, Casa de la Trova
05.04.08: Mölln, Theater im Augustinum
06.04.08: Kiel-Mettenhof, Kulturscheune Hof-Akkerboom
25.04.08: Schwabmünchen, Rosstränke
26.04.08: Johannesbrunn, Kloster
03.05.08: Venne, Folk Frühling
07.05.08: München, SWW-Werkstatt Kultur
17.05.08: Waal, Deutsches Haus
24.05.08: Villnöss/Südtirol (I), Kirche St. Peter
20.06.08: Hallbergmoos, Hausler-Hof (Green Farm Festival)
12.07.08: Kirchheim, Fuggerschloss
19.07.08: Ortenburg, Schloss
27.07.08: Murnau, kultURKNALL-Festival
29.08.08: Amerang, Schloss
19.09.08: Feldkirch (A), Theater am Saumarkt
26.09.08: Unterhaching, Kubiz
11.10.08: Memmingen, Künerhaus (Parterretheater)
18.11.08: Pforzheim, Bottich

Saitentreff-Konzerte mit Haugaard & Høirup:
08.04.08: Kopenhagen (DK), Sankt-Petri-Kirche
09.04.08: Apenrade (DK), Deutsche Zentralbücherei (folkBALTICA)
10.04.08: Schleswig, Volkskundemuseum (folkBALTICA)
14.04.08: Oldenburg, Gasthaus Müggenkrug
15.04.08: Solingen, Kapelle Bethanien
16.04.08: Eresing, Alter Wirt
17.04.08: Dehnberg-Lauf, Dehnberger Hoftheater
18.04.08: Mühldorf, Haberkasten
19.04.08: Murnau-Riedhausen, Westtorhalle
20.04.08: München, Gaststätte Fraunhofer, 11:00
20.04.08: Eichstätt, Gasthaus Gutmann, 20:00

go! www.fraunhofersaitenmusik.de

Ein Jubiläum unter Freunden

DREISSIG JAHRE
FRAUNHOFER SAITENMUSIK

Volksmusik in immer noch nicht so leichten Zeiten

Fraunhofer Saitenmusik

In den letzten Jahren häufen sich allerorts die dreißig- und vierzigjährigen Jubiläen in der deutschen Musikszene. Begann doch so vieles, das unsere Ohren und Sinne bis heute nachhaltig beeinflusst, damals, irgendwann in den Siebzigern. So auch die Fraunhofer Saitenmusik, Münchner Urgestein der bayerischen Volks- und Folkmusikszene jener Zeit, die in diesem Jahr ihr dreißigjähriges Bühnenjubiläum feiert. Unter der Überschrift „Die Fraunhofer-Linie: Handgemachtes aus Bayern“ würdigte der Folker! 1999 das zwanzigjährige einer Formation, der die Bayerische Staatszeitung damals bescheinigte, sie mache „keine Musik der Gemütlichkeit, aber sehr wohltuend fürs Gemüt, nichts für wohlige Behaglichkeit, aber für Geborgenheit, keine Heimattümelei, aber eine Musik aus der Heimat ...“. Seitdem sind zehn Jahre vergangen, und die drei Mitglieder der Fraunhofer Saitenmusik, Richard Kurländer, Heidi und Gerhard „Gary“ Zink, schicken sich an mit neuer CD und Tournee erneut ein rundes Jubiläum zu begehen. Anlass für den Folker!, einen Rückblick mit Ausblick vorzunehmen.

Von Willi Rodrian

Wie bei so vielen Jugendlichen der Generation der Siebzigerjahre standen auch bei Richard Kurländer und Gerhard Zink das Beatles-Fieber, Bob Dylan, Donovan und Jimi Hendrix im Zentrum des erwachenden Interesses an der Musik. Erste Anfänge auf der Gitarre, später auch auf der E-Gitarre vermischten sich nach und nach mit dem Interesse an der eigenen Volksmusik. Am Anfang der Fraunhofer Saitenmusik stand die bis heute andauernde intensive Beziehung zur Gaststätte Fraunhofer im Zentrum Münchens, wo Kurländer ab 1974 für etliche Jahre Unterkunft, erste Bühnenerfahrungen und den Namen für die Gruppe fand. Dort tauschte er die Gitarre gegen Harfe und Hackbrett ein, und die Fraunhofer Stubnmusi war als Vorstufe zur Fraunhofer Saitenmusik geboren. Als sich die Gruppe 1978 trennte, bot sich gemeinsam mit der Fraunhofer Saitenmusik begeisterten Hackbrettspielerin Heidi Karutz, die das Soziologiestudium von Berlin nach München verschlagen hatte, die Möglichkeit zu einem Neuanfang, der Fraunhofer Saitenmusik getauft wurde. Damals noch als Duo oder gemeinsam mit musikalischen Freunden. Als sich 1981 Gerhard Zink als Bassist hinzugesellte, war das Trio, wie wir sie bis heute kennen, komplett. Dass Karutz und Zink dann auch noch ein Paar wurden, festigte die Bande.

In diesen Zeitraum fallen auch andere Aktivitäten und Initiativen, ohne die viele Aspekte der heute in Bayern existierenden Volks- und Saitentreff mit Haugaard & Hoirup Folkmusikszene undenkbar wären. Im Juni 1982 wurde auf Schloss Kaltenberg unter Beteiligung des Schlossherrn, Prinz Luitpold von Bayern, das erste bayerische Folkfestival ins Leben gerufen, das Anfang des neuen Jahrtausends jedoch leider wieder eingestellt wurde. Ebenfalls in den Achtzigern etablierte sich die Gaststätte Fraunhofer als fester Bestandteil der Münchner Kleinkunstszene, und seit mittlerweile 17 Jahren werden hier die Volksmusiktage veranstaltet, bei welchen die Fraunhofer Saitenmusik zum feststehenden Programm gehört.

„Heute kaum mehr vorstellbar,
erregte diese weltoffene und
unverkrampfte Herangehensweise
an Volksmusik damals einige
Aufregung.“

Das Trio erhielt immer häufiger Einladungen zu Folktreffs und Festivals. Schließlich wurde der Münchner Trikont-Verlag auf die Gruppe aufmerksam. 1983 entstand so das erste Album unter dem Titel Volksmusik in schwierigen Zeiten, eine Anspielung auf die Kontroversen, die zu dieser Zeit ihr unkonventioneller Umgang mit traditionellem Musik- und Liedgut noch erzeugte. Heute kaum mehr vorstellbar, erregte diese weltoffene und unverkrampfte Herangehensweise an Volksmusik damals einige Aufregung. Im unverwechselbaren Fraunhofer-Stil wurde Musik aus ganz Europa, von den Alpen bis Skandinavien aufgegriffen und arrangiert.


FRAUNHOFER SAITENMUSIK
Dreissig

(Trinkont US-0371, www.trikont.de)
16 Tracks, 60:19

Dass dieses achte Album etwas Besonderes ist, merkt man gleich beim ersten Stück, dem beschwingten „Astridwalzer“, wenn sich zunächst fast unbemerkt ein Instrument ins Line-up schleicht, das man von dem bayerischen Trio eher nicht erwartet hätte. Eine Geige gesellt sich da mit virtuosem Bogenstrich zu Gitarre, Bass, Blockflöte und Harfe. Gespielt wird sie von Harald Haugaard, der zusammen mit Morten Alfred Høirup (Gitarre) nicht nur in Dänemark ein gefeiertes Instrumentalduo bildet. Im vergangenen Jahr begleiteten diese beiden Ausnahmemusiker die Fraunhofer Saitenmusik auf ihrer Jubiläumstour und im Studio.

Heidi Zink (Hackbrett, Blockflöte), Richard Kurländer (Harfe, Hackbrett) und Gerhard Zink (Kontrabass) und ihr regelmäßiger Begleiter Michael Klein (Gitarre) haben auch diesmal wieder Instrumentalstücke „gegen den Rhythmus der Zeit“ eingespielt. Dieses Motto begleitet das virtuose Trio seit dreißig Jahren. Damals war das „Volksmusik in schwierigen Zeiten“ (so ein weiterer LP-Titel der Gruppe). Die Zeiten sind aber auch heute noch schwierig, wenn sie nicht gar härter geworden sind, wenn man sein Brot mit unangepasster Musik verdienen möchte.

Dass die Fraunhofer es so lange in unveränderter Formation geschafft haben, Publikum und Rezensenten gleichermaßen zu verzücken, spricht für die zeitlos schöne Musik, die sie mit sicherer Hand auswählen, superb arrangieren und virtuos einspielen. Ein Hochgenuss!

Ulrich Joosten

 


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im Folker! 2/2008