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Gelungene deutsch-spanische Kooperation

ESTAMPIE & L’HAM DE FOC

Das Al-Andaluz-Projekt auf CD und auf Deutschlandtour

Estampie & L’Ham de Foc unterwegs:
29.10.07: München, Gasteig (Carl-Orff-Saal)
31.10.07: Dreieich, Bürgerhäuser
01.11.07: Bochum, Christuskirche
02.11.07: Enschede (NL), Grote Kerk
04.11.07: Regensburg, Dominikanerkirche
Aktuelle CDs:
Al Andaluz Project
De Deus Et Diabulus
(Galileo MC, 2007)
Estampie
Best Of Estampie (1986-2006)
(Galileo
MC, 2007)
go! www.estampie.de
www.lhamdefoc.com
go! www.galileo-mc.de

Schon seit geraumer Zeit feiert die Mittelaltermusik als übergreifendes Genre in ganz Europa Hochstände, sei es in der eher brachialen Form in der Wave- und Gothicszene oder bei den entsprechenden Veranstaltungen und einschlägigen Mittelalterspektakeln auf Jahrmärkten und Estampie Burgruinen. Ganz bewusst setzen sich sowohl die süddeutsche Gruppe Estampie wie auch die Musiker der spanischen Formation L’Ham de Foc von diesen Tendenzen ab und widmen sich vielmehr der sinnlichen und intellektuellen Durchdringung verschiedenster Bereiche mittelalterlicher Musik. Vor zwei Jahren kam es zu einer ersten Begegnung der Musiker dieser beiden Gruppen, die sich als äußerst fruchtbar erwies. Das Ergebnis der intensiven Zusammenarbeit kann man in den kommenden Monaten im Rahmen einer gemeinsamen Deutschlandtour unter dem Titel „Al Andaluz - Land des Lichts“ erleben, bei der auch die gemeinsame CD De Deus Et Diabulus vorgestellt wird. Michael Popp, Gründungsmitglied der Gruppe Estampie, erzählt im Folker!-Gespräch in München, wie es zu dieser deutsch-spanischen Kooperation kam.

Von Willi Rodrian

„Wir sind eine der wenigen Bands, die versuchen, den modernistischen Trends ein wenig auszuweichen und das Genre Mittelaltermusik von verschiedenen Seiten zu beleuchten. Seit dem Mauerfall hat man einen besseren Zugang zu östlichen Kulturen, die wiederum starken Einfluss auf die mittelalterliche Musik hatten. Seitdem versuchen wir, viele solche Crossovers mit Ethno- und anderen Musiken aller Art zu integrieren. Dort werden auch alte Traditionen wieder entdeckt, z. B. in der türkischen Musik, wo es eine ganz starke Bewegung gibt, um die osmanische Geschichte aufzuarbeiten. Ähnliches geschieht in der traditionellen zentralasiatischen, in der tadschikischen oder der usbekischen Musik“

L´Ham de Foc

Es ist wohl gerade dieser nahezu wissenschaftliche Ansatz einer sehr fundierten Auseinandersetzung mit der Mittelaltermusik, der es bislang verhindert hat, dass Estampie ähnliche Erfolge zuteil wurden wie einigen ihrer eher tanzwütigen Kollegen aus dieser Szene. Selbst angesichts bislang insgesamt zehn Alben, mehreren thematischen Projekten und dem musikalischen Nebenprojekt Qntal beschränkt sich das Publikum von Estampie seit der Gründung 1986 vor allem auf eine Insidergemeinde. Ein ausführlicher Bericht über die Band war bereits vor fünf Jahren in Heft 3/2002 des Folker! zu lesen.

Der spanischen Gruppe L’Ham de Foc hingegen gelang es relativ schnell, sich eine gewisse Popularität zu erspielen. Das 1998 von dem Multiinstrumentalisten Efrén López und seiner Partnerin Mara Aranda gegründete Ensemble integriert ebenso wie Estampie ausschließlich akustische Instrumente aus aller Herren Länder in seine Musik. Dank des erfolgreichen Managements von Daniel Dinkel, dem Gründer des Labels Galileo Music Communication, gelangten L’Ham de Foc mit ihren bislang drei Alben auch in Deutschland zu einer gewissen Popularität (s. Folker! Heft 4/2003). Angesichts der Übereinstimmungen der musikalischen Ansätze von Estampie und L’Ham de Foc war es wohl unvermeidlich, dass sich ihre Wege irgendwann einmal kreuzen würden. Vor zwei Jahren, bei einem Konzert Aman Amans, dem Mara Aranda und Sigrid ´Syrah´ Hauser arabischen Nebenprojekt von L’Ham de Foc, im Münchner Kulturzentrum Gasteig bei der Eröffnung der Jüdischen Kulturtage, ging Michael Popp ganz bewusst auf die spanischen Musiker zu.

„Die CD von L’Ham de Foc wurde mir von einem Fan nach einem Konzert zugetragen. Es handelte sich dabei um Cor De Porc. Ich habe sie mir angehört und gedacht, das ist aber wirklich sehr gut. Wobei ich sagen muss, alle CDs von L’Ham de Foc haben für mich eine ähnliche Qualität. Dann hat es sich zufällig ergeben, dass die Gruppe zu den Jüdischen Kulturtagen im November 2005 hier in München gespielt hat. Ich bin zu dem Konzert gegangen und habe hinterher Mara angesprochen und ihr vorgeschlagen, etwas gemeinsam zu machen.“


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Mehr über Estampie &
L’Ham de Foc
im Folker! 6/2007