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Frauen auf dem Vormarsch

Valerie Smith & Liberty Pike

Traditioneller Bluegrass beim TFF.Rudolstadt

website
go! www.valeriesmithonline.com
 
discographie

Valerie Smith
Patchwork Heart
(Bell Buckle Records, 1998)
Turtle Wings
(Bell Buckle Records, 2000)

Valerie Smith & Liberty Pike
No Summer Storm
(Bell Buckle Records, 2002)
That’s What Love Can Do
(Bell Buckle Records, 2005)
Wash Away Your Troubles
(Bell Buckle Records, 2006)
               Wash Away Your Troubles

 
unterwegs

05.07.07: Rudolstadt, TFF
06.07.07: Böblingen, Altes Amtsgericht
07.07.07: Langenau, Pfleghofsaal
09.07.07: Neudrossenfeld, Stadtfest
10.07.07: Aalen, Schloss Fachsenfeld
12.07.07: München, Rattlesnake Saloon
13.07.07: Genningen, Burg Steichenberg


Unerwartete Parallelen tun sich auf zwischen der Musikszene in den USA und dem TFF.Rudolstadt: Bluegrass ist auf dem Vormarsch, und innerhalb dieser Musikrichtung gewinnen die Frauen an Zahl und Einfluss. Damit befindet sich Rudolstadt ganz am Puls der Zeit, wenn jetzt Valerie Smith mit ihrer Band Liberty Pike auftritt, nachdem im Jahr 2002 Lynn Morris hier den Anfang mit den Bluegrassfrauen gemacht hatte. Morris gehörte schon damals zu den „Königinnen“ ihres Genres. Valerie Smith hat in den knapp zehn Jahren Valerie Smith & Liberty Pike, Aalen 2006 seit Erscheinen ihrer ersten CD einen Platz im immer härter umkämpften Spitzenfeld erreicht.

Bluegrass ist eine Sonderform nordamerikanischer Folk- und Countrymusik, geboren in den Südoststaaten der späten 40er Jahre und charakterisiert durch den akustischen Einsatz von Gitarre, fünfsaitigem Banjo, Mandoline, Kontrabass sowie ggf. Geige und/oder Dobro. Dazu kommt der mehrstimmige Gesang, oft in klagenden, hohen Tönen - der so genannte „high lonesome sound“. Freilich hat Bluegrass die angestammte Heimat schon lange verlassen und ist in allen US-Staaten zu Hause, so auch in Missouri. Dort, in dem kleinen Ort Holt, ist die Heimat von Valerie „Val“ Smith.

Von Eberhard Finke*

Wie im Falle so vieler Künstlerbiographien, lernte auch die kleine Val bereits früh im Familienkreis Musik kennen, sang mit fünf Jahren Valerie Smith, Vöhringen 2006 schon in der Kirche und lernte diverse Instrumente. Emmylou Harris, die Carter Family und die legendären Louvin Brothers, Stars der 50er Jahre, waren erste Vorbilder. Nach der Highschool kam das Conservatory of Music in Kansas City mit Studien in Jazz, Broadway, Pop und Oper, womit der Grundstein für die spätere Offenheit und Vielseitigkeit ihres Repertoires gelegt war. Einige Jahre arbeitete sie dann in Holt als Musiklehrerin an einer Grundschule. Nach Nashville, in die Hauptstadt der Countrymusik, kam sie dann der Liebe wegen: Kraig Smith Valerie Smith heißt der glückliche Ehemann. In der „Music City USA“ fand Valerie Smith erste Auftrittsmöglichkeiten und fing an, eigene Lieder zu schreiben; ihr Mann half ihr dabei.

Südlich von Nashville liegt die winzige Stadt Bell Buckle, eigentlich nur eine Ladenzeile mit nostalgischen Kramläden und dem weithin berühmten Bell Buckle Cafe, das nicht nur gastronomische Spezialitäten der Südstaaten, sondern auch ein regelmäßiges Musikprogramm live und im Radio anbietet. Bald war die junge Musikerin dort Stammgast. Chef ist J. Gregory Heinike, der ihr Mentor und Manager werden sollte. Die beiden gründeten eine Plattenfirma, Bell Buckle Records, und nahmen eine CD in Angriff. Sie gewannen Alan O’Bryant, den Banjospieler der Nashville Bluegrass Band als Produzenten, der wiederum eine ganze Reihe bekannter Musiker für die Aufnahmen mitbrachte. Auf ihrem Erstling Patchwork Heart singt Valerie Smith viele, vor allem von Frauen geschriebene neue Lieder, darunter auch einen Titel aus ihrer Feder. Neben den klassischen Bluegrassinstrumenten sind gelegentlich auch ein Piano und Percussion zu hören. Das vielfältige Angebot am Konservatorium in Kansas City machte sich bemerkbar. Die CD bekam gute Kritiken in der Fachpresse und fand Eingang in die Bluegrasshitparade.

Auf dem Weg nach Europa

Eine CD will nicht nur aufgenommen, sondern auch verkauft werden. Das geht am besten in Konzerten, und zu diesen braucht man eine Begleitband. Als Nachwuchskünstler hat man keinen Zugriff auf die Stars, Valerie Smith musste sich eine Band zusammensuchen. Das erfordert Geduld und eine glückliche Hand. Neue Musiker bedeuten auch neue Ideen, andererseits, so klagte Manager Gregory Heinike, seien sie oft unflexibel und besserwisserisch, unwillig, sich in ein bestehendes Konzept einzuordnen. So dreht sich das Personalkarussell manchmal überraschend schnell. Ein Name für die Band musste auch her. Sie wurde nach einem nahe gelegenen Schlachtfeld des Bürgerkriegs benannt: Liberty Pike. Besonders schwierig wird es, wenn eine Reise nach Japan oder Europa ansteht.


* Eberhard Finke ist Herausgeber der Zeitschrift Bluegrass Bühne (go! www.bb.bluegrass.de)


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im Folker! 4/2007