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Heimspiel


„Wir backen kleinere Brötchen“

Festival Musik und Politik 2007

Podium nicht nur für politische Musik und Protestkultur

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termin

Festival Musik und Politik 2008:
21.-24. Februar 2008


Am letzten Februarwochenende stürmt es in Berlin meistens. Auch auf der Danziger Straße in Berlin Prenzlauer Berg ist es ungemütlich, bis weit weg von der U-Bahn endlich linker Hand das Gelände mit dem kleinen Kulturzentrum Le Têtes Raides (2005) WABE und der ZwiEt auftaucht. Dort fand dieses Jahr zum achten Mal das Festival Musik und Politik statt.

Völlig unaufgeregt kommen an so einem Wochenende jeweils zwischen 300 und 400 Leute, um in Ruhe handgemachte Musik aus der Liedermacherszene aus dem Osten und dem Westen der Republik zu hören, lassen sich aber auch von neueren internationalen Strömungen inspirieren, diskutieren über Musik als Begleiterin politischer Entwicklungen. Die Massen strömen zwar nicht mehr wie in den 70er Jahren, zu Zeiten des Festivals des politischen Liedes in der DDR oder im Westen der zahlreichen kleineren, politisch ausgerichteten Festivals. Deshalb stellen sich die Berliner Veranstalter auch immer wieder die Frage: Lohnt das alles noch? Aber dann erleben sie jedes Jahr, mit welchem Interesse gerade auch die Künstlerinnen und Künstler diese Festivals verfolgen. Also wird weitergemacht: mit kaum Geld, kaum öffentlicher Aufmerksamkeit, aber mit einem offensichtlich immer relativ zufriedenen Publikum, das gerade diese vertraute, fast gemütliche Atmosphäre schätzt. Mindestens ebenso wichtig wie die Musik sind die Debatten, Ausstellungen und Filme. Stark ostlastig geht es dabei zu. Aber gerade die Ernsthaftigkeit, mit der hier die Suche nach den eigenen Wurzeln politischer Identität betrieben wird, fasziniert. Hitzige Debatten und heiße Rhythmen, damit sind auch die politisch Interessierten der ersten Nachkriegsgenerationen im Westen, in der BRD, in den USA und anderen westlichen Ländern erwachsen geworden. Keine Party, Organisationsbüro keine große politische Veranstaltung ohne politisches Lied. Nicht nur in der BRD faszinierte ab Mitte der 60er Jahre auch amerikanische Musik, die im weitesten Sinne im Umfeld der Bürgerrechtsbewegung populär geworden war, zu der neben Soul, Funk und Rock besonders auch die US-Folk- und Liedermacherszene gehörte. Auch in der DDR wurden diese Strömungen aufgenommen, aber ebenfalls eigene Wege bestritten. Der Kulturwissenschaftler und Festivalleiter Lutz Kirchenwitz erzählt im Folker!-Gespräch von der Geschichte des Festivals Musik und Politik, und von den Schwierigkeiten, heute die Kultur des politischen Lieds am Leben zu halten.

Von Brigitta Huhnke

Das Festival Musik und Politik ist ohne seine Geschichte nicht zu verstehen. Wie war das in den 70er Jahren in der DDR? Auch dort haben junge Festival Musik und Politik 2007 Leute Stillstand, Repression erlebt, aber wie im Westen ebenfalls Visionen entwickelt.

Die 70er Jahre waren eine Zeit des Aufbruchs und der Hoffnungen in der DDR. Es war inner- wie außerhalb des Landes Einiges in Bewegung: In ganz Europa war Entspannungspolitik angesagt. Nachdem die Bundesregierung die Hallstein-Doktrin aufgegeben hatte, nahmen viele Staaten diplomatische Beziehungen zur DDR auf. Die DDR wurde weltoffener. In der Jugend- und Kulturpolitik korrigierte man den dogmatischen Kurs der späten 60er Jahre. Rockmusik zum Beispiel war nun nicht mehr verpönt, sondern wurde in großem Stil gefördert. Und schließlich sorgten die X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten im Sommer 1973 in Berlin dafür, dass - zumindest für ein paar Wochen - ein für die DDR ganz neues Klima von Karneval und Woodstock Einzug hielt.

[...mehr im Folker!]


10 Jahre Celtic Concerts

(K)ein Geheimtipp mehr

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go! www.cobblers.de
 

Mit einer großen Geburtstagsgala feierten die Celtic Concerts am 27. Februar 2007 in Germering bei München ihr 10-jähriges Jubiläum. Diese Veranstaltungsreihe mit dem Schwerpunkt auf irischer und schottischer Musik gilt schon seit Jahren als Adresse für hochklassige Folkkonzerte. Nicht selten kommt es vor, dass das Publikum 50 Kilometer und mehr Anfahrt in Kauf nimmt, um hier Konzerte mit Künstlern wie den McCalmans, Andy Irvine, der Battlefield Band oder Karan Casey erleben zu können.

Von Willi Rodrian

Begonnen hat alles mit der lokalen Band Fairytale Mitte der 90er Jahre. Die ersten Veranstaltungen wurden 1996 für diese und mit dieser Gruppe organisiert, die damals einer der zwei bis drei wichtigsten Acts im Landkreis war, die irische Musik spielten. Die ersten Konzerte, die unter dem Namen „Celtic Concerts“ von Martin „Matsch“ Kern-Emden, Peter Brigel und Cobblers-Team mehreren Mitstreitern veranstaltet wurden, waren ursprünglich als Promotion für das zeitgleich gegründete Cobbler’s Irish Pub gedacht.

Allerdings entwickelten die Celtic Concerts schon bald eine starke Eigendynamik. Die Besucherzahl überstieg regelmäßig die Schallgrenze von 100 Gästen. Während die Bands in den ersten beiden Jahren vorwiegend aus dem regionalen Umfeld kamen (The Burning Biscuit Band, Greensleeves, Pipeline u. a.), ermutigten die steigenden Einnahmen die Macher schon bald dazu, das Risiko zu wagen und internationale Gruppen für die Konzertreihe zu buchen. Den Anfang machten in der Saison 1999/2000 Alistair Hulett und die McCalmans aus Schottland. Die folgenden Jahre der Celtic Concerts stellen eine Erfolgsgeschichte dar, welche für die in Sachen keltischer Folkmusik seit den 80er Jahren verarmte Region um München durchaus beachtlich ist. Das große persönliche Engagement des Organisatorenteams, dem außer Kern-Emden und Brigel noch Birgit und Sigfried Freer sowie Ralph Scherer angehören, war Garant dafür, dass sowohl zu den Bands, zu den Agenturen wie auch zum Publikum enge und freundschaftliche Beziehungen entstanden.

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im Folker! 3/2007