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„Mein Ziel als Künstler ist, einen guten Song zu schreiben“

Götz Widmann

„Die besten Rebellen kommen aus der Mittelschicht“

website
go! www.goetzwidmann.de
 
auswahldiscographie

Götz Widmann (2001)
Drogen
(2003)
Zeit
(2004)
Habt euch lieb
(2006)

Mit Joint Venture:
Dinger
(1995)
Unanständige Lieder
(1996)
Extremliedermaching
(1999)

Alle erhältlich auf Ahuga!

DVD
Harmlos
(Lemörb/Ahuga!, 2006)

 
unterwegs

03.05.07: Hamburg, Logo
04.05.07: Hamburg, Logo
05.05.07: Münster, Bennohaus
16.05.07: Tübingen, Sudhaus
17.05.07: Ulm, Hemperium
18.05.07: Lindau, Club Vaudeville
19.05.07: Offenbach, ZAK-Kulturkeller
21.05.07: Leipzig, Moritzbastei
22.05.07: Leipzig, Moritzbastei
23.05.07: Dresden, Parktheater
24.05.07: Chemnitz, Mensa,
25.05.07: Jena, F-Haus
26.05.07: Gotha, The Londoner Music Pub
02.06.07: Aachen, Jakobshof
06.06.07: Trier, Exhaus
12.06.07: Bonn, Pantheon
14.06.07: Essen, Zeche Carl
20.06.07: Köln, Gloria
21.06.07: Düsseldorf, Zakk
22.06.07: Darmstadt, Centralstation
23.06.07: Wien (A), Arena
05.07.07: Berlin, SO 36
06.07.07: Rostock, MAU
21.07.07: Breitenbach/Hessen,
   Burg Herzberg Festival


Als „Poesie des alltäglichen Wahnsinns“ beschreibt Götz Widmann selbst das, was er macht. Und so wenig die Vertreter der so genannten Antifolkbewegung mit klassischer Folkmusik zu tun haben, so wenig entspricht der in der Bundesstadt Bonn lebende Künstler dem gängigen Bild des Liedermachers. „Wer sich unter dem Wort Liedermacher immer noch weltverbesserndes Correctnessgequengel vorstellt“, kenne ihn nicht, sagt Widmann. Seine Definition lautet: „Liedermacher sind Lebensqualität.“ Und Götz Widmann 2005 die hat bei ihm viel mit Lust, Liebe und Rausch zu tun. Einen Eindruck davon vermittelt der 1965 in Bad Brückenau geborene studierte Betriebswirt (Abschlussnote: gut) mit seiner aktuellen CD Habt euch lieb und der DVD Harmlos. Darin zeichnet der Filmemacher Holger Brömel, der Widmann vier Jahre lang mit der Kamera beobachtet hat, ein Bild von dem Menschen und dem Musiker, der seine Karriere gemeinsam mit dem im Juni 2000 verstorbenen Martin „Kleinti“ Simon im Duo Joint Venture begann. Der Name war auch eine satirische Anspielung auf ihr Engagement für die Nutz- und Genusspflanze Hanf, die in vielen ihrer Lieder eine Rolle spielte. Seit Simons Tod ist Götz Widmann solo unterwegs. Seine Themen sind Drogen, Götz Widmann 2005 Alkohol, Liebe und Sex, die er mit raffinierten und auch witzigen Wortspielen in Lieder packt. Im Folker!-Gespräch beschreibt Widmann, was ihm im Leben und auf der Bühne wichtig ist.

Von Michael Kleff

Handeln wir erst einmal alle Rauschmittel in deinem Leben ab. Dazu gehören Sex, Alkohol und Haschisch. In welcher Reihenfolge sind dir diese Dinge wichtig? Und vor allem warum?

Die Reihenfolge ist natürlich ständig in Bewegung. Aber wenn ich mich für eines von den dreien entscheiden müsste, wäre es sicher Sex. Und warum? Weil es Spaß macht, denke ich, hinterfrag’ ich gar nicht so.

Welche Rolle spielt zum Beispiel Alkohol für dich beim Schreiben?

Bei mir löst die Kombination von Cannabis und Alkohol mit ziemlich großer Zuverlässigkeit so eine Art Schreibekstase aus, da werden in meinem Gehirn Götz Widmann 2007 ein paar Schalter so umgelegt, dass es schneller und ideenreicher assoziiert und Zeilen am Fließband produziert. Dafür klappt es dann mit dem Geradeauslaufen manchmal nicht mehr so. Unter den Liedermachern, die ich so kenne, bin ich da aber eher ein Einzelfall. Obwohl sie eigentlich alle gerne mal einen schlucken, sind die anderen in der Regel nüchtern, wenn sie Songs schreiben.

Immer wieder kritisierst du die Normen des bürgerlichen Lebens. Inwiefern unterscheidet sich dein Künstlerleben davon?

Gar nicht so sehr wie die meisten denken. Ich mache mir auch Sorgen um meine Rente und so weiter. Aber ich hab’ natürlich einen ganz anderen Job. Ich fahre von Stadt zu Stadt, reiß’ das Maul auf, lass’ mich feiern und werde dafür auch noch ganz gut bezahlt.

Wer ist Götz Widmann als Künstler? Ein Liedermacher?

Ich hatte ja am Anfang mit dem Wort „Liedermacher“ ganz schön Probleme. Damals assoziierte man mit dem Wort noch die ganzen Politliedermacher der 70er Jahre, die fand ich nie so toll, gingen mir mit ihrem Weltverbessererpathos eher auf die Nerven. Totale Selbstüberschätzung, jede Menge Heuchelei und vor allem schreckliche Musik. Damit wollten wir nichts zu tun haben. Wir haben uns dann Dinger genannt, von „Dichtersänger“. Oder Antitainer. Aber der Begriff hat sich in den letzten zehn Jahren stark gewandelt, jetzt nenne ich mich schon mit einem ganz guten Gefühl Liedermacher.


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Mehr über Götz Widmann
im Folker! 3/2007