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Ano Neko (Contre Jour, 2004) | ||||
Sie stammt von der Elfenbeinküste, ist gerade mal 24 Jahre alt und stellt schon ihr zweites Album vor. Na Afriki - „Mein Afrika“ - heißt das Werk, auf dem Dobet Gnahoré nicht nur als eindrucksvolle Sängerin brilliert, sondern auch tief in die Seele des Schwarzen Kontinents eintaucht. Ob kongolesische Rumba, Chorgesang der Zulus oder die Polyphonie des Pygmäengesangs: gekonnt fängt die Künstlerin den Rhythmus Afrikas ein und entführt so ihr Publikum in eine unbekannte Welt.
Von Suzanne Cords
Dobet Gnahoré ist ein Multitalent: Sie tanzt mit katzenhaften, anmutigen Bewegungen, spielt Schwindel erregende Rhythmen auf den Kalebassen, und ihre Altstimme klingt mal sensibel und zärtlich, mal schrill und betörend. Die junge Künstlerin weiß, was sie kann. Sie strotzt geradezu vor Selbstbewusstsein - und sie hat auch allen Grund dazu: Denn nur wer neben einer natürlichen Begabung absolute Disziplin und Durchsetzungsvermögen mitbrachte, durfte in dem Künstlerdorf Ki Yi Mbock mitten in Abidjan leben, in dem sie aufwuchs. Obwohl ihr Vater einer der Mitbegründer war, musste sich Gnahoré unter all den hochbegabten Tänzern und Musikern erst beweisen, um bleiben zu dürfen. „Wir durften nicht ausgehen, nicht rauchen, nicht trinken“, erinnert sie sich, „sondern mussten täglich stundenlang proben. Jeden Abend mussten wir Kinder vor den Erwachsenen auftreten und wurden dann hart kritisiert: ‚Du tanzt schlecht‘ und ‚Du kannst überhaupt nicht singen‘ - bis uns die Tränen kamen. Man musste schon einen starken Willen haben. Aber je mehr ich kritisiert wurde, desto mehr sagte ich mir: ‚Jetzt erst recht!‘“
Das harte Training hat sich gelohnt. Die Visionen ihres Vaters Boni Gnahoré ebneten der jungen Dobet den Weg für eine künstlerische Karriere. Denn das 1985 gegründete Künstlerdorf Ki Yi Mbock, auf einem Hügel über der Hauptstadt gelegen, sollte keine Hippiekommune für Nichtstuer mit unausgereiften musikalischen Ambitionen werden, sondern eine Wiege hochbegabter und ernsthaft an der Kunst interessierter Afrikaner. Tänzer, Schauspieler, Marionettenspieler, Bildhauer, Maler, Instrumentenbauer, Kostümbildner, Ton- und Lichttechniker und Musiker lebten einträchtig zusammen und verdienten ihr Geld bei Auslandstourneen oder bei den abendlichen Shows für die Touristen. Und die kamen in Scharen, um den Sängern und Tänzern zu applaudieren. Aus aller Herren Länder trafen neue Talente im panafrikanischen Dorf ein, denn es hatte sich herumgesprochen, auf welchem hohen Niveau man hier ausgebildet wurde.
Begierig lauschte Dobet Gnahoré der fremden Musik und sog die unterschiedlichsten Rhythmen und Sprachen auf. „Ich singe Lieder auf Zulu, Malinké, Wolof, Bété oder Lingala, in vielen Sprachen eben, das macht mir ungeheuren Spaß. Natürlich beherrsche ich sie nicht alle, aber sie sind für mich ein Stück Afrika. Bei uns in Ki Yi Mbock lebten Ghanaer, Senegalesen und viele andere Nationen zusammen. Dieses Miteinander war immer Teil meines Lebens, und so fühlte ich mich eigentlich schon immer als Panafrikanerin.“
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